Remscheid Musikalische Seefahrt mit 200 Passagieren

Remscheid · Wein, Käse und der Shanty-Chor "Blaue Jungs" sorgten im Gemeindehaus der Lutherkirche für gute Laune.

 Stilecht in blauem Hemd und mit Matrosen-Mütze trug der Shanty-Chor bekannte Seefahrer-Lieder vor.

Stilecht in blauem Hemd und mit Matrosen-Mütze trug der Shanty-Chor bekannte Seefahrer-Lieder vor.

Foto: jürgen moll

Es wurde geschunkelt, gelacht und gesungen: Das Gemeindehaus der Lutherkirche verwandelte sich zur allmonatlichen Reihe "Wein & Käse" in einen vollgepackten Ausflugsdampfer. Mit rund 200 Gästen, zwölf Kartons Wein, 25 Broten und 50 Pfund Käse als Proviant ging es über die sieben Weltmeere - zumindest musikalisch. Denn die Gäste hatten es sich bei Wein und Käse außerordentlich gemütlich gemacht und ließen sich von der guten Stimmung auf der Bühne anstecken.

Im Matrosenoutfit sangen die Herren des Shanty-Chores, allesamt im wohlverdienten Rentenalter, flotte, überwiegend auch bekannte Lieder über das Leben der Seeleute. Mit einem Potpourri bekannter Matrosenlieder, die auch einst Schauspieler und Sänger Hans Albers so berühmt gemacht hatten, starteten die zehn Sänger in ihr abendfüllendes Programm. Gleich zu Beginn waren die Besucher Feuer und Flamme, sangen lauthals mit, schunkelten vergnügt zur Melodie.

Zwar sei keiner von ihnen je beruflich zur See gefahren, doch das Singen der fröhlichen Lieder mache den Wuppertaler Sängern, unter denen sich auch einige Remscheider gesellten, einfach viel Spaß, erzählte Chorleiter Gerd Schmitz. Und diese Freude wussten sie auch zu vermitteln. "Einen einzigen Seemann hatten wir bei uns", erinnerte sich Schmitz. "Der ist leider schon verstorben, aber durch ihn kam der Shanty-Chor eigentlich zustande." Das wird bald, im kommenden Jahr, 20 Jahre her sein. Seitdem tourt der Wuppertaler Matrosen-Chor durch die Lande, feierte schon erfolgreiche Auftritte in Travemünde und Bremerhaven und bemüht sich jedes Jahr darum, eine gemeinsame Schifffahrt zu organisieren.

Einen besonderen Auftritt feierte an diesem Abend Gisela Kamphausen-Reimann, "die gute Seele des Hauses", wie sie Veranstalter Hans Kypker (74) nennt. Seiner Frau Inge und ihm helfe Kamphausen-Reimann beim Dekorieren der Tische und beim Herrichten der Käseplatten. Dass sie an diesem Abend auch als Sängerin auftreten würde, sei ein Zufall gewesen: "Ihr Ehemann ist im Shanty-Chor, und das hat sich jetzt so ergeben." Entsprechend groß fiel der Applaus aus, als "ihre Gisela" in Begleitung der Matrosen "Lilli Marleen" sang. Ein mehr als gelungener Abend, auch für Organisator Kypker: "Für mich ist das keine Arbeit, ich blühe auf, wenn ich was Schönes für die Menschen machen kann."

(sebu)
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