Remscheid Mit neuer Führung nah an die Patienten

Remscheid · Mit einer neuen Doppelspitze wollen die Sana-Kliniken neben der medizinischen Versorgung vor allem die Servicequalität im Klinikbetrieb verbessern. Wartezeiten etwa in der Notaufnahme sollen weiter verkürzt werden.

 Dr. Bernhard Schwilk (62) (l.) und Gunnar Schneider (36) bilden das neue Führungsteam am Sana-Klinikum.

Dr. Bernhard Schwilk (62) (l.) und Gunnar Schneider (36) bilden das neue Führungsteam am Sana-Klinikum.

Foto: Hertgen, Nico

Die Sana-Kliniken in Remscheid und in Radevormwald haben eine neue Doppelspitze in der Geschäftsführung. Der Anästhesist und Betriebswirt Dr. Bernhard Schwilk (62) und Gunnar Schneider (36) verantworten künftig gemeinsam die kaufmännische Klinikleitung. Schwilk, der als Sprecher der Geschäftsführung fungiert, hat umfangreiche Erfahrungen im Klinikmanagement. Er war zuletzt medizinischer Geschäftsführer der Märkischen Kliniken in Lüdenscheid und seit 2012 Vorsitzender der Konzern-Geschäftsführung der Märkischen Gesundheitsholding. Der ausgebildete Mediziner hatte zuvor als Oberarzt der Universitätsklinik für Anästhesie in Stuttgart gearbeitet. Nach einem Zusatzstudium "Betriebswirtschaft für Krankenhausärzte" wechselte er 2003 an das Universitätsklinikum Charité in Berlin und bekleidete dort in verschiedenen Abteilungen leitende kaufmännische Funktionen. Ihm zur Seite steht Gunnar Schneider, der beide Sana-Häuser gut kennt. Der Diplombetriebswirt ist seit 2006 in Remscheid tätig und leitete Radevormwald zuletzt als Geschäftsführer. In Remscheid war er bis zum Ausscheiden des Geschäftsführers Oliver Bredel als kaufmännischer Direktor tätig. Bredel hat im Sana-Konzern inzwischen eine neue Leitungsfunktion an einer süddeutschen Klinik übernommen.

Gunnar Schneider stehe "für die Kontinuität in der Fortentwicklung beider Standorte", sagte die Sana-Generalbevollmächtige der Region West, Dorothea Dreizehnter, gestern beim Pressetermin. Von Schwilk werden offenbar Impulse bei einer Neuorientierung gerade auch im Servivebereich erwartet, nachdem vor allem das Remscheider Sana-Klinikum im vergangenen Jahr in die Negativ-Schlagzeilen geraten war.

Patienten-Beschwerden etwa über zu lange Wartezeiten in der Notfallaufnahme und ein vernichtendes Zeugnis bei einer bundesweiten Befragung von Versicherten der Barmer und der AOK hatten dafür gesorgt. Das Remscheider Sana-Klinikum hatte bei der Zufriedenheitsstudie der Kassen Platz 147 und damit den letzten Rang belegt.

"Wir wollen beide Kliniken künftig noch stärker mit den Augen unserer Patienten und deren Angehörigen sehen", betonte Dreizehnter. Die Wartezeiten in der Notaufnahme seien inzwischen etwa durch zusätzliche Annahmestellen und neue Einsatzpläne um zehn Prozent verringert worden und betrügen im Schnitt zwischen einer und zwei Stunden, so die Generalbevollmächtigte. "Es kann aber auch mal Ausreißer geben", räumt sie ein, die etwa durch eine zeitweilige Häufung von Notfällen bedingt sein könnten.

Der neue Sprecher der Geschäftsführung, Schwilk, versprach gestern "keine kurzfristige Revolution", dafür aber "gründliche Analysen und Verbesserungen". Als Beispiel nannte der neue Klinikmanager etwa eine mögliche Neuorganisation von Schicht- und Organisationsplänen, die einen verbesserten Ablauf von stationären Aufnahmen und Entlassungen ermöglichen sollen.

(RP)
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