Remscheid Mit mobiler Wache nah am Bürger

Remscheid · Der neue Polizeipräsident Markus Röhrl nennt sie eine "Bürger-Ansprechstelle" und betont damit den niedrigschwelligen Charakter dieser neuen Einrichtung der Polizei im bergischen Städtedreieck. Am Döppersberg in Wuppertal wurde gestern die erste mobile Wache der Polizei im Bergischen Land vorgestellt.

 Polizeipräsident Markus Röhrl (l.) und Britta Thielen freuen sich über das neue Fahrzeug.

Polizeipräsident Markus Röhrl (l.) und Britta Thielen freuen sich über das neue Fahrzeug.

Foto: Peter Meuter

In einem ungebauten VW-Kleinbus des Modells Crafter ist vom Computer mit Anschluss an das interne Datennetz der Polizei über Technik zum Erfassen von Fingerabdrücken und Flatterband bis zum Drucker alles untergebracht, was Polizisten zum Arbeiten brauchen. Für den Fall, dass kein Stromanschluss in der Nähe ist, gehört auch ein benzingespeister Generator zum Reisegepäck. Vier Beamte können hier Dienst tun.

Das "multifunktionale Fahrzeug" soll da zum Einsatz kommen, wo Polizeipräsenz gebraucht wird. Die Bandbreite reicht vom Stadtfest mit vielen Tausend Zuschauern über Versammlungen bis zur Einsatzlage bei größeren polizeilichen Einsätzen. Mit der mobilen Wache sei man im Brennpunkt des Geschehens, sagte Röhrl. Die Polizei sende damit auch ein Zeichen der Präsenz an die Bevölkerung.

Gedacht ist es für Einsätze in allen drei Städten. In Remscheid und Solingen wurden Multiplikatoren darin geschult, das neue Werkzeug zu nutzen. Künftig können die Wachen es im Präsidium anfordern. Gibt es terminliche Überschneidungen, werde nach Priorität entschieden, sagt Britta Thielen.

Die Sachgebietleiterin im Bereich Fahrzeugwesen hat den Umbau des Neuwagens koordiniert und darauf geachtet, dass möglichst alle Anforderungen an eine normale Wache ins Auto passen - ohne, dass das zulässige Gesamtgewicht überschritten wird. So können es die Kollegen mit dem normalen Autoführerschein bewegen. Ein Handbuch zur Nutzung gehört auch zum Bordgepäck.

Dass das Konzept der Bürgernähe aufgeht, zeigte sich gestern schon beim Pressetermin. Die vor dem Auto unter einer Markise stehenden Beamten wurden immer wieder angesprochen. Von einer Wegauskunft bis zur Anzeige eines Falls von Tierquälerei reichte die Bandbreite.

Was die Polizei bei der Planung des Konzepts nicht wusste: Die mobile Wache wird in den kommenden Wochen in Wuppertal die Funktion der stationären Wache am Brennpunkt Döppersberg übernehmen. Die neuen Räume, in die die Wache im Mai umziehen wollte, wurden von Chaoten schwer beschädigt und sind erst einmal nicht nutzbar. Ende April aber läuft der Mietvertrag im Haus der Schwebebahn-Station aus. So erlebt die mobile Wache gleich ihre Feuertaufe.

(hr)
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