Remscheid Mit Mirko Kleeb wird die Wanderung nicht langweilig

Remscheid · Kinder zum Wandern zu bewegen ist keine leichte Aufgabe. Das weiß auch Mirko Kleeb. Die Hoffnung gibt er dennoch nicht auf. Der 43-Jährige ist vor kurzem zum Sauerländischen Gebirgsverein Remscheid gestoßen und hat seinen Wanderführer-Lehrgang erfolgreich absolviert. Sein Schwerpunkt ist "Wandern mit Kindern".

 Mirko Kleeb ist Wanderführer. Seine Spezialität sind Wanderungen mit Kindern – denen soll es unterwegs nicht langweilig werden.

Mirko Kleeb ist Wanderführer. Seine Spezialität sind Wanderungen mit Kindern – denen soll es unterwegs nicht langweilig werden.

Foto: NIco Hertgen

Dafür lässt sich der Vater einer sechsjährigen Tochter einiges einfallen. Denn: "Wandern ist eigentlich eine stupide Angelegenheit. Man kann sie aber spannend gestalten, so dass sogar die Jüngsten daran Spaß haben", erklärt der Wanderführer. Er selbst kam durch seine Eltern als Kind zum Wandern. "Das Interesse verlor sich aber in Jugendjahren."

Wie bei vielen. Ein Beleg dafür ist das Alter der Mitglieder im SGV: Es sind zum überwiegenden Teil die Älteren, die das Gehen in der Natur für sich entdeckt haben. Kleeb hat aus privaten Gründen wieder zum Wandern gefunden — "und weil ich schon immer gerne meine Beine bewegt habe". Wandern habe sich angeboten. "Das kann man im Bergischen Land besser, als Rad zu fahren."

Seit Kleeb Wanderführer ist, begleitet ihn Töchterchen Hanna regelmäßig bei seinen Ausflügen. Jede Strecke geht der 43-Jährige erst einmal selbst ab, eine Wanderkarte hat er zur Sicherheit stets dabei. Um die Tour für die kleinen Teilnehmer interessant zu machen, streut er Aktivitäten ein, bei denen die Kinder noch etwas lernen können oder die einfach nur Spaß bringen.

Bei einen seiner jüngsten Wanderungen führte der Weg an die Gelpe. "Dort haben wir Flusskrebse gesucht", erzählt Kleeb. Zum Glück habe das Wetter mitgespielt, so dass die Kinder schnell fündig geworden seien. "So einen Flusskrebs sieht man nicht alle Tage", betont der Wanderführer.

Das sei doch schon spannend genug. "Die Natur hat so viel zu bieten". Manchmal auch einen Goldschatz. Eine weitere Idee von Kleeb. "Ich habe mir eine Truhe von meiner Tochter ausgeliehen und diese mit Schokotalern gefüllt." Das sei ein großer Spaß gewesen, als sich die kleinen Wanderer auf Goldsuche begeben hätten.

Was der Wanderführer dennoch schade findet: "Die Resonanz auf das Wandern mit Kindern ist nicht sehr gut." An diesem Punkt sieht er die Eltern in der Pflicht. "Ein Kind kann noch nicht entscheiden, ob es wandern will oder nicht. Das müssen die Eltern tun."

Damit diese auch auf den Geschmack kommen will Mirko Kleeb mehr für das Kinder-Wandern werben, unter anderem mit Aushängen in Kindertagesstätten oder Grundschulen. Sein Wunsch ist es, dass eine feste Gruppe wächst. "Die Teilnehmer sollen sich kennen lernen, beim Wandern und auch bei einer Einkehr, die ich bei meinen Wanderungen anbiete."

Wanderung: Die letzte Wanderung in diesem Jahr für Kinder ab sechs Jahren ist am Sonntag, 4. September. Treffpunkt: 10.45 Uhr die Bushaltestelle Burg Brücke in Solingen-Unterburg.

(RP)
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