Remscheid Mit Hundezählung Steuersünder aufspüren

Remscheid · Zurzeit leben 5433 Hunde in Remscheid, deren Herrchen und Frauchen ordnungsgemäß Hundesteuer entrichten. Das Steueramt der Stadt rechnet aber damit, dass 300 bis 400 Hunde nicht gemeldet sind, ihre Besitzer sich bisher vor der Steuer drücken.

Das soll sich jetzt ändern. Remscheid zählt die Hunde. Die Stadtverwaltung hofft, auf diese Weise rund 70 000 Euro jährlich mehr einzunehmen. Das geht aus dem neuen Sparpaket zur Konsolidierung des städtischen Etats hervor.

Wie berichtet muss die Stadt mit dem neuen Paket ihren eisernen Sparwillen dokumentieren, um Geld aus dem Stärkungspakt des Landes zu bekommen. Die Hundesteuer soll nicht erhöht werden. Denn Hundebesitzer zahlen seit diesem Jahr mehr für ihren Vierbeiner — eine Maßnahme aus dem ersten Sparpaket. Der erste Hund kostet 132 Euro. Wer zwei Vierbeiner hält, muss insgesamt 330 Euro berappen, ab drei Hunden werden 198 Euro pro Tier fällig. Kampfhunde sind noch teurer. Unterm Strich erzielt die Stadt mit der Hundesteuer rund 792 000 Euro Einnahmen.

Sie sollen auf 850 000 Euro steigen, wenn die "Schwarzhunde" entdeckt wurden. Anders als bei der jüngsten Hundezählung vor zwölf Jahren wird kein externes Unternehmen eingespannt, das Hausbesuche abstattet. Damals wurden 657 Hunde entdeckt, die nicht gemeldet waren.

"Wir versenden haushaltsweit Infobriefe mit Fragebogen", sagt Heike Rakow, zuständige Leiterin der Steuerabteilung. Damit wolle man den Steuersündern die Chance geben, den Hund oder die Hunde ahndungsfrei innerhalb eines Monats nachzumelden. Allerdings müssen sie die Hundesteuer ab Beginn der Tierhaltung nachzahlen. Erspart bleibt ihnen aber ein Ordnungswidrigkeitsverfahren, sprich Verwarn- oder Bußgelder.

Auch wenn die Stadt diesmal darauf setzt, dass Hunde freiwillig nachgemeldet werden, rechnet sie auch mit Hinweisen aus der Nachbarschaft. Außerdem gebe es auch Kontrollen.

Von der Hundesteuer befreit sind nur wenige Vierbeiner: Blindenhunde und Hunde für andere hilfsbedürftige Personen sowie Rettungshunde — für alle müssen Ausbildungs- und Eignungsnachweise vorliegen. Außerdem sind Hunde aus dem Tierheim ein Jahr steuerfrei. FRAGE DES TAGES

(RP/jco)
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