Serie Die Wupper (10) Mit dem Rad bis zur Fluss-Mündung

Remscheid · Durch ein idyllisches Naturschutzgebiet zwischen Leichlingen und Opladen geht es mit dem Fahrrad nach Opladen, vorbei an der Wupperbrücke mit der Nepomuk-Statue über den Wupperweg bis zur Mündung in Rheindorf.

 Die Tour startet an der Leichlinger Postwiese, direkt an der Wupper. Unter der mit wildem Wein bewachsenen Pergola lustwandeln Spaziergänger. Die Postwiese wurde erst kürzlich neu gestaltet.

Die Tour startet an der Leichlinger Postwiese, direkt an der Wupper. Unter der mit wildem Wein bewachsenen Pergola lustwandeln Spaziergänger. Die Postwiese wurde erst kürzlich neu gestaltet.

Foto: Uwe Miserius

Wir starten unsere Tour entlang der Wupper in Leichlingen an der Postwiese. Unsere Fahrräder haben wir mit dem Auto transportiert und finden hier direkt gegenüber vom Rathaus genügend Parkplätze. Von der Postwiese aus geht es an der Wupper entlang, zunächst an einem Spielplatz vorbei. Nach etwa einem Kilometer haben wir schon den Waldweg, zwischen Balken und Imbach gelegen, erreicht.

Das Naturschutzgebiet ist richtig idyllisch. Rechts rauscht der Fluss. Durch die Blätter hat man immer wieder einen wunderbaren Blick auf die Wupper. Das Tal ist sehr abwechslungsreich. Links plätschert ein kleiner Bachlauf. Dann muss man sich plötzlich konzentrieren: Mal ragt ein Baum über den Weg, mal sind Wurzeln oder kleinere Unebenheiten im Boden — für normal Geübte aber kein Problem. Aus der Ferne hört man einen Zug. Wir kommen zu einer Brücke, darüber verlaufen die Schienen der Bahnstrecke Köln-Wuppertal. Nach ein paar Kilometern endet das Naturschutzgebiet, es geht vorbei an der Gartenanlage des Kleingärtnervereins Ruhlach.

Wir erreichen in Opladen den großen Wiembachteich mit seiner markanten Wasserfontäne. Die Wiembachteiche waren Fischteiche an der Mündung des Wiembachs, die sich nach dem Bau eines Wupperdamms ohne weiteres Zutun des Menschen hinter dem Damm bildeten. Zwischen Teich und Wupper fahren wir bis zur Opladener Wupperbrücke. Die bereits im Jahre 1307 nachweisbare Opladener Wupperbrücke war lange Zeit eine der wenigen Wupperbrücken der Region. 1732 wurde das ursprüngliche Holzbauwerk durch eine massive Brücke aus Stein ersetzt, die wiederum 1908 einer Stahlkonstruktion weichen musste, da sie für die neue Straßenbahn nicht geeignet war. Die heutige Brücke stammt aus dem Jahre 1979. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts beschützt neben der Brücke eine Statue des Brückenheiligen St. Nepomuk das Bauwerk, die ebenfalls mehrfach verändert und erneuert wurde.

Wir unterqueren die Düsseldorfer Straße an einer Unterführung und folgen dem Rad- und Fußweg, einer hübschen Allee am Wupperufer entlang. Der Fluss besitzt ab Leverkusen-Opladen keinen natürlichen Lauf mehr, sein Bett ist bis zur Mündung seit langem begradigt, weist aber dennoch schöne Ecken auf.

Hinter der Pegelmessstelle Opladen radeln wir auf einem ausgetretenen Trampelpfad, unterqueren die Raoul-Wallenberg-Straße und die vielbefahrene Autobahn 3. Dann geht es ein Stück durch einen Wald, in dem man oft Joggern und Reitern begegnet. An der Solinger Straße in Richtung Rheindorf halten wir an und kaufen uns eines der letzten Schälchen Erdbeeren dieses Jahres.

Nach einer kurzen Rast führt uns eine gemauerte Bogenbrücke über den Mühlengraben, entlang der Bahnstrecke Köln-Düsseldorf radeln wir an Feldern vorbei bis zur nahen Wupper. Hinter einem Hundeübungsplatz biegen wir nach links ab in Richtung Fluss. Ein dicht bewachsener Streifen rahmt das Ufer ein. Vorbei an den Wupperauen gelangen wir auf einen Asphaltweg und unter der Wupperstraße (L 293) her erreichen wir die Wupper. Plötzlich ein Rauschen: Der Fluss stürzt mit schäumendem Wasser zwischen Felsen hindurch, um kurz darauf den längsten Nebenfluss, die Dhünn, aufzunehmen. Obwohl die Dhünn in Wipperfürth nahe der Wupper entspringt, vereinigt sie sich erst 40 Kilometer später mit der Wupper. Lauf und Mündung der Dhünn wurden mehrfach verändert: So floss sie bis zu ihrer Verlegung 1840 direkt in den Rhein. Ende der 1960er Jahre mussten Wupper und Dhünn beide dem großen Entsorgungszentrum der Firma Bayer weichen.

Über den Wupperweg geht es weiter geradeaus unter der A 59 hindurch auf den Rheinuferweg. Unser Ziel, die Wuppermündung, ist nach knapp zweieinhalb Stunden Fahrt erreicht.

(RP)
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