Remscheid Meyer: Fan-Kultur für die Industrie

Remscheid · Mit viel Zuversicht blickte Thomas Meyer, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK), ins neue Jahr. Der Chef der Remscheider Firma IKS Klingelnberg wünschte seinen Unternehmerkollegen beim Neujahrsempfang der IHK in der Wuppertaler Stadthalle für 2014 höhere Umsätze und mehr Erträge. Meyers Hoffnungen auf eine positive Entwicklung gingen aber noch weiter. "Ich wünsche mir eine Fan-Kultur für die Industrie im Bergischen Land ", sagte er in seiner Neujahrsrede. Die Industrie habe diese Region geprägt und werde es auch weiter tun.

 Gute Laune im Städtedreieck: IHK-Präsident Thomas Meyer mit (v.l.) den OBs Norbert Feith, Beate Wilding und Peter Jung.

Gute Laune im Städtedreieck: IHK-Präsident Thomas Meyer mit (v.l.) den OBs Norbert Feith, Beate Wilding und Peter Jung.

Foto: Jürgen Moll

Eine wichtige Säule dieser Fan-Kultur spielt in den Augen von Meyer die Bergische Universität. Ohne eine enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Unternehmern könne man mit dem globalen Fortschrittstempo nicht mithalten. An der Bergischen Universität werde nicht nur der akademische Nachwuchs ausgebildet, Unternehmen geben dort auch Forschungsarbeiten in Auftrag. Meyer appellierte an die stellvertretende Ministerpräsidentin Sylvia Löhrmann, die unter den Gästen weilte, die geplante Gesetzesnovelle der Landesregierung, Drittmittel für Forschungen transparenter zu machen, zu stoppen. Kein Unternehmer wolle, dass die Konkurrenz erfahre, an welchen Themen für ihn gerade geforscht werde, sagte Meyer.

Er nahm einige Punkte des Koalitionsvertrags unter die Lupe, formulierte aber seine Kritik in moderater Form. Er mahnte an, neue gesetzliche Regeln für den Energiemarkt zu finden. Die Preise durch die geltenden Umlagen hätten sich in den vergangenen Jahren verfünffacht. Meyer hofft dabei ganz auf die Durchsetzungskraft des neuen Vizekanzlers Sigmar Gabriel. Als nicht bezahlbar bezeichnete er die Rente mit 63. Der demografische Wandel verlange hingegen eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit. Die Rente mit 67 Jahren dürfe nicht aufgeweicht werden. Meyer äußerte die Erwartung, dass der Staat sich bei der Finanzierung der Sozialsysteme als ein "ehrbarer Staat" erweise. Der drohende Fachkräftemangel sei nur zu beheben, wenn der Arbeitsmarkt für Migranten weiter geöffnet werde. "Wir brauchen unbedingt qualifizierte Zuwanderung."

Die gesellschaftliche Bedeutung dieses jährlichen Treffens zeigt die Gästeliste. Neben NRW-Vizeministerpräsidentin Sylvia Löhrmann war auch Regierungspräsidentin Anne Lütkes unter den Gästen. Zahlreiche Abgeordnete aus Berlin und dem Landtag kamen nach Wuppertal. Mit Peter Jung, Beate Wilding und Norbert Feith gaben sich die Oberbürgermeister des Städtedreiecks die Ehre.

Auch Stadtdirektor Burkhard Mast-Weisz sowie die neue Stadtplanerin Sigrid Burkhart sah man in den Gängen der Historischen Stadthalle. OB Wilding bewertete den Abend als sehr gelungen und interessant.

(RP)
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