Remscheid Mehr Sicherheit und Ordnung in der Stadt
Remscheid · Die Verwaltung schnürt ein Gesamtpaket, mit dessen Umsetzung noch in diesem Jahr begonnen werden soll. Der OB erwartet „Haltung und Respekt“ und lässt sich von Bürgern auf Missstände hinweisen.
Die Stadtverwaltung will sich für mehr Sicherheit und Ordnung im öffentlichen Raum starkmachen. Der Verwaltungsvorstand beschloss bereits am vergangenen Donnerstag, in dieser Richtung einen Schwerpunkt zu setzen. Beim Bürgerdialog auf dem Richard-Lindenberg-Platz tags darauf in Hasten bekam Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz mehrere Beispiele genannt, wo die Stadt den Hebel im Kleinen ansetzen könnte.
So machte unter anderem Manfred Schmidt seinem Ärger Luft. „Von der Parkstraße bis zu uns runter ist die Königstraße eine Rennstrecke“, bemängelte der Anwohner der Königstraße 112. Dem OB gab er als Anregung mit ins Rathaus: „Man sollte hier wenigstens einen Fußgängerüberweg einrichten.“ Schmidt wohnt gegenüber dem Supermarkt-Komplex mit Edeka, Lidl und DM-Markt.
Deren Parkplatz ist viel frequentiert, Ein- und vor allem die Ausfahrt erfordern Zeit und Nerven. Der Oberbürgermeister weiß um die Verkehrssituation an dieser Stelle. Dem Beschwerdeführer nannte Mast-Weisz die Freiheit- und Königstraße als Straßen, die ein Tempoproblem haben. „Wir haben uns gestern Abend im Verwaltungsvorstand mit dem Thema auseinandergesetzt“, erklärte der OB dem besorgten Bürger.
Basierend auf einem CDU-Antrag zu Sicherheit und Ordnung in Remscheid, der Anfang Mai vom Rat mit großer Mehrheit beschlossen wurde, setzt die Stadt darauf, den öffentlichen Raum angstfreier zu machen. „Wir sind eine der sichersten Städte in Nordrhein-Westfalen, aber das subjektive Gefühl der Menschen ist offensichtlich ein anderes“, stellte Mast-Weiz gestern fest. Scheinbar, so der Oberbürgermeister, mangele es im Verkehr aber an Respekt. Beim Tritt auf das Gaspedal wird dieser wohl nur über das Portemonnaie eingefordert werden können. „Wir werden die Verkehrsüberwachung intensivieren“, versprach das Stadtoberhaupt.
Dieser Aspekt sei Teil eines Gesamtpakets, das die Stadt schnüren werde, kündigt Mast-Weisz an. „Wichtig ist mir in diesem Zusammenhang neben Respekt der Begriff Haltung.“ Beides könne man bei den Bürgern aber nicht über Einzelmaßnahmen erreichen.
Solche sind es aber, die Remscheider zum Vor-Ort-Austausch mit dem OB treiben. So wollte Hans Liebig am Freitag in Hasten daran erinnern, dass die Verkehrssituation rund ums Zentrum schon jetzt bedenklich sei, aber mit dem Bezug der drei Märkte auf der Honsberg-Lamb-Brache im Sommer ein Chaos drohe und ein Kreisverkehr an der Hastener Straße gegenüber dem Gesundheitsamt Sinn mache.
Werner Wulff, Anwohner der Ackerstraße, ging es um Sauberkeit. Er nannte den Bürgersteig an der Königstraße in Höhe des Dänischen Bettenlagers als Beispiel. Mast-Weisz notierte sich auch diesen Punkt. Das öffentliche Erscheinungsbild, Dreck und Sauberkeit sind neben den Geschwindigkeitsüberschreitungen weitere Aspekte, die die Stadt in ihre Offensive einbeziehen wird. „Wir stehen erst am Anfang, aber wir wollen dieses Jahr mit der Umsetzung des Pakets beginnen“, setzt Mast-Weisz eine mittelfristige Perspektive. Er erwartet konzeptionelle Beiträge aus allen Dezernaten. Die Wege zum Erfolg müssen noch präzisiert werden. Der OB denkt neben Prävention und Repression auch an Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit.