Mein Remscheid Mit Leidenschaft für Musik und Billard

Remscheid · Gastronom Maximilian Süss engagiert sich mit viel Herzblut in seinem Stadtteil. Remscheid ist für ihn Heimat.

 Maximilian Süss gehört zu den Machern in Alt-Remscheid.

Maximilian Süss gehört zu den Machern in Alt-Remscheid.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Maximilian Süss hat zwei große Leidenschaften: Billard und Musik. Der gebürtige Remscheider hat es geschafft, beide Leidenschaft in seinen Beruf zu integrieren. Seit zehn Jahren leitet er das „Rack n Roll“ – die Adresse fürs Billard spielen in der Stadt. Rund 25 Jahre nahm Süss an Wettkämpfen in Poolbillard teil. Heute ist er noch als Trainer bei seinem Verein „Bergische Poolunion“ aktiv, bei dem er den ersten Vorsitz innehat. Aber auch bei Sonderaktionen, etwa mit Schulklassen, lehrt er die Faszination des Sports. „Es ist richtiger Konzentrationssport. Man muss körperlich fit sein, um auch geistig fit zu sein“, erklärt der Profi.

Weil es seiner Stadt an einem vernünftigen Billard-Café mangelte, eröffnete der 47-Jährige kurzer Hand selbst eins. Erfahrungen mit dem Konzept aus Trainingsstätte und Kneipe hatte der Quereinsteiger in Wuppertal-Elberfeld gesammelt. Dort betrieb er fünf Jahre lang mit einer Kollegin das Café „Upstairs“. Doch es zog ihn, seine Frau und die beiden Söhne wieder zurück nach Remscheid. „Das ist ein Heimatgefühl. Es ist toll, wenn man weiß, woher man kommt und wo man hingehört“, schwärmt Süss, der in Südbezirk aufgewachsen und heute ganz Alt-Remscheider ist.

Gerade das Engagement auf der Hindenburgstraße schätze er. Er ist auch Mitglied in der Interessensgemeinschaft Hindenburgstraße. „Das ist ein tolles Viertel. Hier ist richtig Leben im Quartier und ein guter Zusammenhalt“. Deshalb hatte er auch nicht lange überlegt, als sich die Chance ergab, die ehemalige RTV-Gaststätte an der Theodor-Körner-Straße zu übernehmen. Seit Anfang des Jahres gibt es das „Löf“, in dem neben Privatfeiern speziell Livemusik sowie andere Kulturevents stattfinden.

Die ersten Live-Gigs gab es im Billard-Café. Weil Süss viele Bekannte in der Szene hat, reifte die Idee nach und nach. „Pirvacy“ war vor neun Jahren die erste Band, die im „Rack“ auftrat. „Das hat super funktioniert“, erinnert sich Süss zurück. Im Laufe der Jahre traten neben unbekannten Singer- und Songwriter auch internationale Größen wie Prita Grealy oder Martin Stephenson im Café auf. Auch die erste Teilnahme an der „Buderus Lokalrunde“ bleibt unvergessen, bei der das Rack aus allen Nähten platzte. „Sie haben uns schlichtweg überrannt. Wir kamen gar nicht hinter der Theke weg und hatten auch keine Gläser mehr“, erzählt Süss mit einem Lachen.

Durch das Löf kehrt das Rack aber wieder zu seinen Wurzeln zurück. Konzerte, Open Stage, Lesungen, Ausstellung, Dj-Partys –  etwa mit Uwe Rapp – oder auch Poetry Slams sollen künftig nur noch im Löf stattfinden. „Das ist einfach eine tolle Partylocation“, betont der Betreiber. Auch unbekannte Musiker sollen dort, wie schon im Rack, eine Plattform geboten bekommen. „Remscheid hat eine Menge Potenzial“, merkt der Musikfan an.

Dass viele sagen, in Remscheid sei nichts los sei, kann er nicht nachvollziehen. Aber schließlich sorgt er auch selbst dafür, dass immer etwas geht. Seit vier Jahren organisiert er nämlich das Löwenfestival auf dem Rathausplatz, bei dem überwiegend lokale Bands die Massen mit Live-Auftritten begeistern. „Der Rathausplatz ist hervorragend für Veranstaltungen“, betont der Gastronom. Die Grundidee war es, dass Remscheider etwas für Remscheider tun. Im Laufe der Jahre ist daraus ein richtiges Großevent geworden. Mit Kasalla spielte im vergangenen Jahr ein überregional bekannter Act in der Stadt.

Ein Team von 30 Leuten sorgt dafür, dass sich die Gäste unbeschwert amüsieren können – selbst bei bergischen Regen. Der blieb in diesem Jahr bisher noch aus. „Mal schauen, ob das so bleibt“, sagt Süss mit Blick auf den nächsten Termin diesen Donnerstag. Ab 19 Uhr spielen „IXTRA Live“.

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