Mai-Kirmes in Remscheid Schausteller hoffen auf besseres Wetter

Remscheid · Die Remscheider Mai-Kirmes ist mit einem üppigen Feuerwerk gestartet. Es gibt Lücken zwischen Fahrgeschäften und Buden, weil Schausteller kurzfristig absagten. Der „Hollywood-Star“ ist erstmals auf dem Schützenplatz dabei.

Auch witterungsbedingt war der Zuspruch auf dem Schützenplatz zum Auftakt der Maikirmes nicht immer wie erhofft.

Auch witterungsbedingt war der Zuspruch auf dem Schützenplatz zum Auftakt der Maikirmes nicht immer wie erhofft.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Mit einem bunten Feuerwerk, das bis nach Lennep zu hören war, wurde am Freitagabend die Maikirmes eröffnet. Die Schausteller zeigten sich trotz des Herbstwetters überwiegend zufrieden mit der Besucherresonanz am ersten Kirmeswochenende.

Laut dröhnt die Schlagermusik aus den Boxen der Attraktionen, die Lichter blinken bunt und ziehen die Aufmerksamkeit der wenigen Besucher am Samstagnachmittag auf sich: Es hat gerade erst aufgehört zu regnen, der mit grauen Wolken behangene Himmel klart langsam auf und die Sonne lugt schüchtern hervor: „Wir wollen uns nicht beklagen“, sagt Jaqueline Ruth Schmidt vom Kassenhäuschen des Autoscooters aus. „Der Freitagabend war in Ordnung. Das Wetter heute Mittag war nicht so toll, aber wir hoffen, dass es besser wird.“

 Heimspiel: Die 24-jährige Jaqueline Ruth Schmidt aus Remscheid führt den Autoscooter-Familienbetrieb in der sechsten Generation.

Heimspiel: Die 24-jährige Jaqueline Ruth Schmidt aus Remscheid führt den Autoscooter-Familienbetrieb in der sechsten Generation.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

In sechster Generation betreibt die 24-jährige Remscheiderin den beliebten Schaustellerbetrieb. Die Remscheider Maikirmes gehört für die Familie zum gesetzten Termin im Tourkalender. „Aus Prinzip“, wie Schmidt betont: „Wir wissen, dass es für den Schützenverein schwieriger wird, in dieser Zeit Schausteller zu finden, weil überall Volksfeste stattfinden. Aber wir bleiben unserer Heimatstadt treu.“

Ganz neu dabei ist Sascha Tippelt: Mit seinem fliegenden Gondelbetrieb „Hollywood Star“ ist der Schausteller aus Limburg zum ersten Mal in der Werkzeugstadt und tritt ohne konkrete Erwartungen an. Ob sich die Remscheider Mai-Kirmes für ihn lohne, werde er am Ende der zehn Tage sehen: „Der Freitag war zumindest schon mal ganz ordentlich.“ Unter den Schaustellern genieße die Mai-Kirmes der Remscheider Schützen keinen besonderen Ruf – weder positiv noch negativ, betont Tippelt. „Eigentlich, wie jede gewöhnliche Kirmes.“ Er habe sich selbst beim Verein um einen Platz beworben. Ob er im nächsten Jahr nochmal komme, sagt der Gondelbetreiber, würde er am Ende von seiner Bilanz abhängig machen.

Dass zwischen einzelnen Fahrgeschäften erneut größere Lücken klaffen, sieht Schausteller Horst Sonnier (35) nicht so eng: „Sicher hätte man den Platz anders gestalten können, die Fahrgeschäfte enger zusammenrücken können, aber für den Veranstalter ist es schwer, die Planung umzustellen, wenn kurzfristig Schausteller absagen.“ Er selbst, Schausteller in dritter Generation, sei schon zum zehnten Mal mit seinem Break-Dance in Remscheid. Das schnell rotierende Fahrgeschäft ist seit Generationen bei der Jugend beliebt und besonders am späten Nachmittag oder am Abend Treffpunkt der Jugendlichen. „Wir sind immer gut besucht“, bemerkt Sonnier. Ebenso wie seine Kollegen hofft aber auch der 35-Jährige, nach einem guten Start am Freitag und einem verregneten Samstag, auf einen verstärkten Besucheransturm am Familientag (Dienstag) mit besonderen Angeboten sowie dem anschließenden Feiertag (1. Mai).

Die elfjährigen Freundinnen Sofie und Amelie stehen derweil unentschlossen vor dem Break Dance. Gerne würde sie mitfahren, „aber das sieht sehr schnell aus“, sagt Sofie. Ihnen gefällt die Kirmes gut, nur eine große Achterbahn, die im vergangenen Jahr unweit des Break-Dance stand, vermissen sie.

Die 38-jährige Cathrin hätte beinah die Kirmes verpasst: „Ich habe kaum Werbung dafür wahrgenommen und erst gestern Abend durch das Feuerwerk gemerkt, dass wieder Kirmes ist.“ Für die Remscheiderin gehört ein Kirmesbesuch zur Tradition, auch wenn sie selbst die Fahrgeschäfte nicht nutzt. „Aber mit den Kindern kommt man auf jeden Fall vorbei.“

Nach einem ersten Rundgang über den Platz fällt ihr Eindruck eher nüchtern aus: „Es sind die üblichen Fahrgeschäfte da, für meine kleine Tochter reicht das völlig aus.“ Die sechsjährige Nele schaut unterdessen mit großen Augen. Worauf sie sich bei der Kirmes am meisten freut? „Aufs Entenangeln“, sagt sie lächelnd.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort