Remscheid Maar: Wilding täuscht Bürger

Remscheid · Die Ausweisung eines neuen Mischgebietes neben dem geplanten Designer Outlet-Center bezeichnet der Lüttringhauser Heimatbund als Provokation der Politik und als Bankrotterklärung für die Stadtteilzentren.

 Blick ins Lenneper Stadion, wo eine Arena entstehen könnte.

Blick ins Lenneper Stadion, wo eine Arena entstehen könnte.

Foto: Archiv

Der Heimatbund Lüttringhausen läuft Sturm gegen das geplante Mischgebiet, das nach Vorstellungen der Stadt neben dem Designer Outlet-Center auf einer Fläche von etwa acht Hektar entstehen soll. Dort sei die Ansiedlung von Gastronomie, Hotels, Ärztezentrum, Gewerbe und Einzelhandel möglich. "Wir betrachten die Inanspruchnahme der Flächen als einen großen Vertrauensbruch, der die Glaubwürdigkeit der Remscheider Kommunalpolitik, der Bauverwaltung und der Oberbürgermeisterin absolut in Frage stellt", heißt es in einer Stellungnahme von Peter Maar, Vorsitzender des Lüttringhauser Heimatbundes.

 Der Streit um die Bebauung der Blume ist neu entbrannt: Peter Maar als Vertreter des Heimatbundes Lüttringhausen hält die Planungen für Einzelhandel neben dem DOC für eine Provokation von OB Beate Wilding.

Der Streit um die Bebauung der Blume ist neu entbrannt: Peter Maar als Vertreter des Heimatbundes Lüttringhausen hält die Planungen für Einzelhandel neben dem DOC für eine Provokation von OB Beate Wilding.

Foto: HN (Archiv

Im Streit um die Bebauung der Blume sind die alten Gräben wieder aufgebrochen. Während der zehnjährigen Auseinandersetzung um die Ausweisung des Areals als Gewerbegebiet hatten der Heimatbund und andere Gegner erreicht, dass die Fläche Richtung Ortskern Lüttringhausen. jenseits der "Haarhauslinie", unberührt bleibt. Mit der geplanten Änderung des Flächennutzungsplanes wäre diese Vereinbarung hinfällig. Maar wirft der Oberbürgermeisterin Täuschung vor. Bei der Bürgerbefragung zum DOC seien die neuen Flächen nicht Gegenstand gewesen.

Geschönte Gutachten

Die Ansiedlung von zusätzlichem Einzelhandel an der Blume bezeichnet Maar als eine Bankrotterklärung der Stadtplaner gegenüber den Stadtbezirken Lennep und Lüttringhausen. Alle Bemühungen, die Altstadt von Lennep und den Stadtkern von Lüttringhausen zu stärken, seien durch das neue Hauptzentrum hinfällig. Ein neuer Nutzer für die Hertie-Immobilie an der Kölner-Straße in Lennep mit 8000 Quadratmetern Fläche dürfte laut Maar dann kaum mehr möglich sein. Mit der Ausweisung des Mischgebietes verstricke sich Stadtplaner Sonnenschein in viele Widersprüche. In den vergangenen Jahren sei die Planung von neuen Einzelhandelsschwerpunkten in Lüttringhausen auf dem Braunschen Gelände und hinter dem Hotel Fischer mit der Begründung von der Stadt abgelehnt worden, sie würden den bestehenden Einzelhandel gefährden. Die neuen Planungen für das Mischgebiet hätten aber eine viel gravierendere Auswirkung auf den Einzelhandel. Der Heimatbund wirft der Stadt vor, das Gutachten für die Verkehrsanbindung bereits geschönt zu haben. Das neue Gebiet schaffe nun zusätzlichen Verkehr. "Es wird gegenwärtig eine Planung betrieben, die dieses massive und aus unserer Sicht nicht lösbare Problem einfach ausblendet", schreibt Maar.

(RP)
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