Remscheid Lüttringhausen — Händler kritisieren Heimatbund

Remscheid · Schon früh hatte sich der Marketingrat Lüttringhausen für ein Designer-Outlet-Center (DOC) an der Blume ausgesprochen. Diese Position wurde beim Stammtisch des Vereins nochmals bekräftigt. Und mehr noch: Sehr deutlich brachten Vorstand und Mitglieder ihren Unmut über die ablehnende Haltung des Heimatbunds und des Rheinischen Einzelhandels- und Dienstleistungsverbands bezüglich der Überlegungen zum Ausdruck.

"Es wird momentan so dargestellt, als sei ganz Lüttringhausen gegen ein DOC. Das ist aber absolut nicht so", bemerkte etwa Rechtsanwalt Oliver Leopold Sausmekat.

Das DOC nicht zerreden

Der Heimatbund-Vorstand wehrt sich gegen die Pläne, auf der Grünfläche nahe des Lüttringhauser Stadtkerns großflächig Einzelhandel anzusiedeln. Dazu hat der Verein ein Gutachten erstellen lassen und gleichzeitig das nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerium angeschrieben. Das sieht am Standort Blume die planungsrechtlichen Voraussetzungen für ein DOC derzeit nicht gegeben. "Auch wenn es aus heutiger Sicht eine unwahrscheinliche Option ist, dass es irgendwann ein DOC gibt, darf die Idee nicht tot geredet werden", forderte Apotheker Peter Huesmann.

Marketingrats-Vorsitzender Berthold Hartman möchte es der "Kreativität der Lüttringhauser und Lenneper Gewerbetreibenden und Einzelhändler überlassen, wie sie aus einem solchen Publikumsmagneten Profit schlagen können." Zwischen der von einem Investor ins Auge gefassten Fläche und dem Kirchturm im historischen Ortskern lägen gerade mal 970 Meter, zeigte sein Stellvertreter Hans Kadereit auf. Genau wie im niederländischen Roermond, wo die Innenstadt vom DOC profitiere, könne man sich das auch für Lüttringhausen und Lennep vorstellen.

Vielleicht — so spekulierte die diskussionsfreudige Runde — würden durch den erwarteten Besucherstrom die beiden historischen Stadtkerne wieder für Einzelhändler und Gastronomie interessant. "Wenn hier nur zehn Prozent der DOC-Besucher spazieren gingen, wäre es im Dorf voll", meinte Marketingrats-Mitglied Klaus-Dieter Prang. Derzeit sehe es so aus, als wenn die Grundstückseigner nicht mehr grundsätzlich abgeneigt wären, ihre Flächen für ein DOC zu veräußern. Doch sei zu befürchten, dass sie sich durch den Heimatbund in ihren Entscheidungen beeinflusst sähen. "Mir tun die verkaufsbereiten Grundstückseigentümer jetzt schon leid. Über die wird doch der Sturm der Entrüstung hereinbrechen", sagte Jurist Sausmekat.

(RP)
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