Politik in Lüttringhausen „Dorp“ braucht Ideen und Beharrlichkeit

Lüttringhausen · Die CDU-Spitzenkandidaten für Lüttringhausen luden am Montag zu einem Rundgang durch Lüttringhausen ein, um vor der Kommunalwahl am 13. September ihre Zukunftspläne vorzustellen.

 CDU-Fraktionschef Jens Nettekoven (r.) und Bezirksbürgermeister Andreas Stuhlmüller (l.) beim Rundgang durch Lüttringhausen.

CDU-Fraktionschef Jens Nettekoven (r.) und Bezirksbürgermeister Andreas Stuhlmüller (l.) beim Rundgang durch Lüttringhausen.

Foto: Anna Mazzalupi

Lüttringhausen ist schön. Verbesserungsbedarf gibt es jedoch auch in diesem Ort. Bei einem kleinen Rundgang durchs Dorf stellten am Montag der CDU-Spitzenkandidat für die Bezirksvertretung Lüttringhausen, Andreas Stuhlmüller, und Jens Nettekoven, CDU-Ratskandidat für Lüttringhausen-Zentrum, ihre Zukunftspläne für den Stadtteil vor.

Eine Idee, die die beiden Politiker gerne umsetzen wollen, ist das mobile Bürgerbüro als Ergänzung zum Einwohnermeldeamt in der Innenstadt. Passangelegenheiten könnten künftig in einer der Sparkassenfilialen in der Stadt erledigt werden – unter anderem in Lüttringhausen. Die Bank sei dafür offen, merkte Nettekoven an. Dafür sei eine einmalige Anschaffung nötig, mit der ein Beamter zu fixen Wochentagen in den Stadtteilen unterwegs ist. Die Corona-Krise habe bewiesen, dass es geht und der Bürgerservice nicht zwingend zentral verankert sein muss. Das Interesse an dem Thema seitens der Bürgerschaft sei groß, sagte Stuhlmüller. Man habe sich damals dem Entschluss der Verwaltung beugen müssen. Nun wolle man das Thema aber noch einmal neu auf den Tisch bringen.

Hartnäckigkeit wolle man auch bei der Umsetzung des Kreisverkehrs für die Kreuzung Eisernstein zeigen. Nicht noch einmal wolle man in Lüttringhausen zurückstecken, betonte Stuhlmüller. Neben der verkehrlichen Änderung forcieren die beiden CDU-Männer aber noch eine weitere Veränderung in dem Gebiet. Städtebaulich, so Nettekoven, sei die Kreuzung eine Katastrophe. Gleichwohl, räumte er ein, sei die Veränderung aber auch eine Herausforderung. Für die exponierte Lage könne er sich vorstellen, mit verschiedenen Akteuren zusammenzukommen und Ideen zu sammeln, über Fördermöglichkeiten zu beraten.

Speziell der brachliegende Sportplatz auf dem Gelände des CVJM habe Potenzial, sei ein „Filetstück mitten im Ort“. Durch den Bezug zur Kirche könne sich der Wahl-Lüttringhauser eine soziale Einrichtung vorstellen, etwa betreutes Wohnen – natürlich alles in Absprache mit dem CVJM. Aber auch die Reaktivierung als Außenfläche für Sport und andere Events sei denkbar. Ideal wäre die Lage auch für die Etablierung eines neues Ärztehauses.

„Das Thema Ärzteversorgung wird uns ohnehin in den nächsten Jahren intensiver beschäftigen“, sagte Stuhlmüller. Viele Mediziner stehen kurz vor dem Ruhestand, Nachfolger zu finden ist schwer. Aktuelles Beispiel ist unter anderem die letzte Kinderarztpraxis in Lüttringhausen, die Ende des Jahres schließen wird. Problematisch sei aber auch der Zustand vieler Praxen, die in die Jahre gekommen seien, ergänzte Stuhlmüller. Das sei für viele junge Mediziner nicht attraktiv. Ein modernes Ärztehaus könnte da schon einen Anreiz bieten, ist sich der Lokalpolitiker sicher. Man wolle mit den Ärzten ins Gespräch kommen.

Anreize brauche es auch in der Gertenbachstraße. Das Vorhaben von Gastronom Ali Topbas, an der unteren Gertenbachstraße eine Tapas-Bar mit Außenbereich zu eröffnen, sei „Sinnbild dafür, was man in der Straße ansiedeln kann“, erklärte Nettekoven. Auch hier wolle die Partei Unterstützung bieten, denn der Bauantrag für den Außenbereich hat bisher noch kein grünes Licht erhalten. „Die Straße nur als Wohngebiet einzustufen, halte ich nicht für richtig“, betonte Stuhlmüller.

Mehr in den Fokus rücken wollen die CDU-Politiker zudem die Heimatspielbühne. Auch hier sollen Ideen zur besseren Nutzung und Belebung der Fläche zielführend werden. Nettekoven und Stuhlmüller könnten sich eine Überdachung und eine dauerhafte Bühnentechnik vorstellen, um auch eine Veranstaltungsreihe wie den „Lenneper Sommer“ als „Lüttringhauser Sommer“ anzubieten. Auch eine Toilettenanlage fehle. „Es müssen aber zunächst die Eigentumsverhältnisse geklärt werden und in eine Hand kommen“, betonte Nettekoven.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort