Remscheid Lichter-Schal umstritten

Remscheid · Braucht der Rathausturm nach der Renovierung einen 28 000 Euro teuren Ersatz für die Weihnachtsbeleuchtung? Anders als die CDU lehnt die Wählergemeinschaft diese Ausgabe kategorisch ab.

Lichterglanz in Remscheid
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Foto: Karl Adolf Tillmans

Die Stadt müsste knapp 30 000 Euro in die Hand nehmen, damit am Rathausturm auch nach der im nächsten April anstehenden Renovierung der Fassade im Winter wieder der Lichter-Schal herabhängen kann. Dieser Wunsch der CDU-Fraktion, über den die BM am Samstag ausführlich berichtet hatte und der bei einer Abstimmung auf den Internet-Seiten unserer Zeitung zwiespältig bewertet wird, ist auch politisch umstritten.

"Nicht zu rechtfertigen"

Angesicht der anstehenden Streichungen bei Zuschüssen an Dritte sei eine solche zusätzliche "freiwillige Leistung" durch nichts zu rechtfertigen, sagte Wieland Gühne von der Wählergemeinschaft (W.i.R.) im Hauptausschuss. Außerdem sei eine solche Geldausgabe auch den Lennepern nicht zu vermitteln. Die müssen ihre Weinachtsbeleuchtung seit diesem Jahr selber finanzieren, weil die Stadt die Zuschüsse gestrichen hat. Nur über Sponsoren konnte der Lichterglanz gesichert werden.

Wenn es nach der W.i.R. geht, ist solches Sponsoring der einzige Weg, auch den Schal künftig zu finanzieren. "Wenn Sie das so wollen, dann müssen Sie auch Leute finden, die für ihn bezahlen wollen", sagte er in Richtung der CDU. Die hatte durch ihren Fraktionschef Humpert zuvor klar gemacht, dass ein beleuchtetes Rathaus ohne Schal keinen schönen Anblick böte. Die Mehrausgabe von rund 28000 Euro sei angesichts von 470 000 Euro Gesamtkosten für die Renovierung des Turms "vertretbar".

Da sich die SPD noch nicht zu einer abschließenden Erleuchtung beim Thema durchgerungen hat, wurde die Entscheidung in die Ratssitzung vom 11. Dezember verschoben. Wieland Gühne schlug vor, den vorhandenen Lichter-Schal bis dahin abzuschalten. So könnten sich sowohl Bürger, als auch die Politik ein Urteil darüber bilden, wie ein Rathaus ohne Licht-Schal aussieht.

Stadtdirektor Müller, in dessen Zuständigkeitsbereich die Turm-Renovierung fällt, vermochte nicht zu sagen, ob eine solche Teil-Abschaltung der Lampen technisch überhaupt möglich ist. Er will sich aber darum kümmern. Bis dahin müssen die Politiker bei ihren Beratungen erst einmal mit einer Fotomontage vorlieb nehmen, die Sven Wiertz, der persönliche Referent der Oberbürgermeisterin, am Computer erstellt hat. Für Wiertz ist die Sache klar. "Die Stadt sollte sich das Geld für einen neuen Schal sparen," sagte er der BM. Für den Gesamteindruck des Rathauses sei dieser Im Gegensatz zur dominanten Kuppel und den Lichtern im unteren Bereich nicht wichtig.

(RP)
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