Ausgezeichnet Förderpreis für Lenneper Kunststudent

Fynn Ribbeck ist 24 Jahre alt und Student an der Kunstakademie Düsseldorf. Er überzeugte die Jury der Best Gruppe. Seine Ausstellung „The Final Seasons“ ist bis September 2020 zu sehen.

 Kunststudent Fynn Ribbeck aus Remscheid studiert in Düsseldorf und darf sich über die Unterstützung durch ein Stipendium freuen.

Kunststudent Fynn Ribbeck aus Remscheid studiert in Düsseldorf und darf sich über die Unterstützung durch ein Stipendium freuen.

Foto: Wolfgang Weitzdörfer

Ein Stipendium ist eine gute Sache. Vor allem dann, wenn es sich um ein Jahresstipendium handelt, bei dem der Begünstigte eine monatliche Zuwendung erhält. Der Lenneper Fynn Ribbeck, der derzeit noch Student der Kunstakademie Düsseldorf ist, ist der diesjährige Preisträger des Kunstförderpreises des Düsseldorfer Versicherers Best Gruppe. Anfang November wurde ihm der Preis überreicht, verbunden ist er mit einem Jahresstipendium in Höhe von insgesamt 12.000 Euro, die er zur freien Verfügung in monatlich 1000 Euro ausgezahlt erhält.

Außerdem hat er eine Ausstellung konzipiert, für die ein hochwertiger Katalog erstellt wurde. Eine runde Sache also für einen jungen Künstler, der die Jury des Versicherers vor allem mit zwei Arbeiten überzeugt hat. Zum einen mit einem Wandobjekt, Titel: „o.T. (Suburban Gothic)“, das ein 1,50 Meter hoher, aus Stahl gefertigter Korpus ist, auf den er bemalte und beleuchtete Schnittmuster aus Kunststoff installiert hat. Das andere Objekt ist eine aus Stoff und Folie genähte Skulptur, die an eine Madonnenfigur angelehnt ist.

Kunst sei für den 24-Jährigen immer schon ein Begleiter gewesen, aber dass er einmal an der Kunstakademie einen Beruf daraus formen würde, sei ihm lange nicht klar gewesen. „Ich habe schon als Zehnjähriger kleine Figuren aus Filz gemacht“, sagt Ribbeck. Er habe auch mit Nähen experimentiert, ebenso sei der Film ein künstlerisches Gestaltungsmittel gewesen, dem er sich intensiv gewidmet habe. Am Lenneper Röntgen-Gymnasium, an dem er das Abitur gemacht hat, habe er das fünfte Abiturfach „Besondere Lernleistung“ belegt. „In diesem Rahmen habe ich eine Ausstellung konzipiert, mit der ich mich auch gleichzeitig an der Kunstakademie Düsseldorf beworben habe“, sagt der 24-Jährige. Die Ausstellung habe aus Ölgemälden und Zeichnungen bestanden, Techniken, die er heute kaum noch verwende. „Das ist nicht mehr mein Metier, rückwirkend betrachtet hat mich das, was ich als Kind gemacht habe, wesentlich mehr geprägt“, sagt Ribbeck.

Film, Stoffe, Genähtes, Textilien – das sind auch die Werkstoffe, die in der Kunst des jungen Mannes zu entdecken sind. „Ich würde es als Filmisches Arbeiten bezeichnen, aus einem am PC erstellten Film, der als 3D-Animation existiert, habe ich Einzelbilder zusammen collagiert und so etwas Neues, Bildliches, geschaffen“, erklärt er seine Kunst. Auch seine bergische Heimat habe er versucht, in die Werke einfließen zu lassen. Und tatsächlich, wenn man genau hinsieht, kann man in dem einen oder anderen Werk Fachwerk erkennen, Schiefer oder andere typisch bergische Elemente. „Ich verbinde moderne Computertechniken mit traditionellem Handwerk“, sagt der 24-Jährige, der nicht nur den PC im Atelier hat, sondern auch eine industrielle Stickmaschine.

Aus der Kunstakademie seien der Best Gruppe 20 Studenten vorgeschlagen worden, sagt Petra Rieke, Leiterin Unternehmenskommunikation bei der Best Gruppe. „Fynn Ribbeck ist von seiner Professorin Dominique Gonzales-Foerster vorgeschlagen worden. Wir sind keine Kunstkenner, aber wir wollten uns am Standort Düsseldorf fördernd engagieren“, sagt Petra Rieke.

Seine Einzelausstellung, die Ribbeck mit dem Titel „The Final Seasons“ versehen hat, ist in den Räumen der Best Gruppe, an der Ernst-Gnoß-Straße 24, in Düsseldorf noch bis zum September 2020 zu sehen. Der Titel sei doppeldeutig, sagt Ribbeck: „Es kann letzte Staffeln einer Fernsehserie bedeuten, aber auch die letzten Jahreszeiten. In meinen Arbeiten sind Strukturen von Serien zu erkennen, aber es geht auch oft um die letzten Momente im Film, den Abschluss von etwas. Die Stimmung geht in diese finale Richtung.“ Wie immer bei Kunst sei die Deutung jedoch jedem Betrachter selbst überlassen.

Seit 2010 arbeitet die Düsseldorfer Best Gruppe mit der Kunstakademie Düsseldorf zusammen. Seit 2011 vergibt sie ein Jahresstipendium. Fynn Ribbeck ist der neunte Stipendiat. Am 23. April und am 22. September 2020 ist jeweils um 18 Uhr eine Führung mit dem Künstler möglich. Anmeldung unter info@bestgruppe.de Weitere Informationen unter bestgruppe.de/kunstfoerderung

Wolfgang Weitzdörfer

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