Remscheid Lenneper Augenärztin hilft in Uganda

Remscheid · Es tut sich was in Kamukongo. Das im Jahr 2003 von Franz Lebfromm ins Leben gerufenen Aids-Waisen-Projekt hat sich seither – nicht zuletzt durch die Unterstützung aus Remscheid – auf verschiedenen Ebenen zu einem Ort der Hoffnung entwickelt.

 Niclas Winkgen , Dr. Andrea Winkgen und Alice Schöpp unterstützen den Verein „Our children is our future“. Sie wollen die Augengesundheit in Uganda verbessern und fliegen dafür nach Afrika.

Niclas Winkgen , Dr. Andrea Winkgen und Alice Schöpp unterstützen den Verein „Our children is our future“. Sie wollen die Augengesundheit in Uganda verbessern und fliegen dafür nach Afrika.

Foto: Hertgen, Nico

Es tut sich was in Kamukongo. Das im Jahr 2003 von Franz Lebfromm ins Leben gerufenen Aids-Waisen-Projekt hat sich seither — nicht zuletzt durch die Unterstützung aus Remscheid — auf verschiedenen Ebenen zu einem Ort der Hoffnung entwickelt.

Und immer mehr Menschen beteiligen sich nicht nur durch Spenden an den Verein "Our children and our future" an der Entwicklung, sondern packen tatkräftig und mit hoher Kompetenz vor Ort mit an.

Dr. Andrea Winkgen und Alice Schöpp sind Nachbarinnen und wollen bei ihrem Aufenthalt in Uganda dafür sorgen, dass sich die Augengesundheit der dort lebenden Menschen verbessert. Andrea Winkgen ist niedergelassene Augenärztin in Lüdenscheid.

Sie lebt in Lennep und hat sich von Berichten über die erzielten Erfolge in Kamukongo mitreißen lassen. "Ich habe mich gefragt, wie ich als Augenärztin dort helfen könnte", erzählt sie im Gespräch mit der BM. Also wurde überlegt, welchen Schwerpunkt sie bei einer Reise nach Uganda im von den Lenneper Ärzten Haide und Helmut Cuntze aufgebauten Gesundheits-Zentrum setzen könnte.

Nun fliegt sie am nächsten Wochenende nach Afrika, um vor allem Patienten, die an einem grauen Star leiden, für eine Operation auszuwählen und vorzubereiten. Die eigentlichen OPs werden dann später von einem Ärzte- und Helferteam in einer kleinen Augenklinik in Kasana etwa 100 Kilometer von Kamukongo entfernt durchgeführt. Alice Schöpp ist am Sonntag zu ihrem nunmehr zweiten Aufenthalt nach Uganda geflogen.

Zuvor wurde sie im Augenzentrum in Lüdenscheid von Andrea Winkgen angeleitet, um in Kamukongo kleine Vorbereitungsarbeiten wie etwa Sehtests durchzuführen. Sogar eine Augenoperation hat sie sich in der Praxis ihrer Freundin angeschaut. "Die Menschen in Uganda sind so arm, das bricht einem das Herz", schildert sie ihre Erfahrungen bei Besuchen außerhalb des Hilfsprojekts.

Das, was dort aufgebaut wurde, nötigt ihr höchsten Respekt ab. "Inmitten der ansonsten schwierigen Lebensumstände gibt es ein kleines Paradies", beschreibt die Lenneperin die Bedeutung, die die von Deutschland aus angestoßene Arbeit für die Menschen in Afrika hat.

Andrea Winkgen hat sich vorgenommen, noch am Ankunftstag mit der Arbeit loszulegen. "Ich hoffe, dass ich bis zu 50 Menschen am Tag untersuchen kann." Die Medizinerin hat sich gut auf diese Aufgabe vorbereitet. Sie wird mit Untersuchungsgeräten und Lesetafeln im Gepäck reisen, hat gespendete Lesebrillen organisiert und aus ihrem Geburtstag ein "Charity-Event" gemacht.

Mit diesem und von Patienten ihrer Praxis und Kollegen im Augenzentrum Lüdenscheid gespendeten Geld können etliche Operationen am grauen Star durchgeführt werden.

Assistieren wird ihr neben Alice Schöpp auch ihr Neffe Niclas Winkgen. Der an sozialen Projekten interessierte Abiturient will sich ebenso einen Eindruck vor Ort verschaffen.

Hinsichtlich des Engagements einiger Mediziner unter anderem aus der bergischen Region liegt Andrea Winkgen am Herzen, am Aufbau eines Netzwerkes mitzuwirken. "Die medizinische Versorgung dort ist gleich Null. Wenn die Menschen wissen, wann die deutschen Ärzte kommen und wo ihnen geholfen werden kann, haben wir schon viel gewonnen", sagt sie und blickt nun sehr gespannt auf die auf sie wartenden Aufgaben.

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