Remscheid Leichter lernen in der Bücherei

Remscheid · VHS und Bibliothek sollen zum Bildungs- und Medienzentrum fusionieren. Das ist Wunsch der Politik. Jetzt legte die Verwaltung das Konzept vor. Es umfasst mehr Angebote für Jugendliche und kundenfreundliche Öffnungszeiten.

 VHS-Leiterin Nicole Hauser-Grüdl soll Chefin der fusionierten Institute aus Bibliothek (im Hintergrund) und VHS werden.

VHS-Leiterin Nicole Hauser-Grüdl soll Chefin der fusionierten Institute aus Bibliothek (im Hintergrund) und VHS werden.

In zwei Jahren kann der Bürger unter dem Dach der Remscheider Zentralbibliothek gleich mehrere Dinge erledigen: Medien ausleihen, einen Yogakursus an der VHS buchen – und später sein Kind an der Musikschule anmelden.

Das sehen Pläne zum neuen Bildungs- und Medienzentrum vor: 2013 sollen städtische Bibliothek und Volkshochschule unter einer Leitung zusammengefasst werden, ein Jahr später in einem zweiten Schritt die Musik- und Kunstschule (BM berichtete).

Kosten sollen gesenkt werden

Mit welchen Neuerungen das Zentrum aufwartet und welche Synergieeffekte man sich erhofft, geht aus einem Konzept hervor, das die Stadtverwaltung jetzt dem Kulturausschuss präsentierte. Grundlage für die geplante Fusion ist ein Beschluss des Stadtrates.

Er steht unter der Prämisse, Kosten in den drei Bereichen zu senken. Aber nicht um jeden Preis. Daher knüpfte die Politik an die Fusion eine Reihe von Bedingungen. Sie wurden in dem von VHS-Leiterin Nicole Hauser-Grüdl erarbeiteten Konzept berücksichtigt. Einige Punkte daraus:

Öffnungszeiten Das Zentrum soll kundenfreundlichere Öffnungszeiten haben: Alle Abteilungen der Zentralbibliothek sind dann mittags durchgehend geöffnet und außer samstags bis 18, 19 Uhr. In den Stadtteilbibliotheken bleiben sie unverändert.

Medienangebot Die Jugend ist ein Schwerpunkt. Für Vor- und Grundschüler soll ein Lernzentrum, für ältere Schüler ein Lern- und Arbeitsbereich mit spezieller Literatur sowie ein Selbstlernbereich eingerichtet werden. Die Bibliothek wird so zum Lernort. Hier fließt auch der Bestand des städtischen Medienzentrums ein, das aufgelöst wird.

Verstärkt sollen Bücher für Erstleser und Kindersachbücher zur Verfügung gestellt werden, während der Sachbuchbereich in der Erwachsenenbibliothek zurückgefahren wird. Hier ließ die Nachfrage ohnehin nach. Keine Einschränkungen soll es im Bereich Belletristik sowie DVDs und CDs geben. Die Musikbibliothek wird reduziert, die Graphothek aufgelöst.

Kooperationen Die Zusammenarbeit mit Schulen und Kitas wird verstärkt, um Leseförderung zu betreiben und die Medienkompetenz zu stärken. Expertenteams aus VHS-, Büchereimitarbeitern und Lehrern bieten älteren Schülern Recherchetrainings an. Für Jüngere gibt es Experimentierkästen und mehr Vorlesestunden. Schüler sollen in der Zentralbibliothek ausstellen dürfen. Mit Einrichtungen und Vereinen sollen spezielle Führungen für Migranten organisiert werden.

Automatisierung Mit der Einführung eines automatischen Systems (RFID) bei der Ausleihe werden Bibliothekare entlastet. Dank einer Außenbox ist die Rückgabe von Medien rund um die Uhr möglich.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort