Remscheid Lehrlinge lehren das Gruseln

Remscheid · Am Wochenende wurde Schloss Burg zu einer "Burg des Schreckens". Vier Auszubildende hatten die Führung "Bergisch Gruseln" entwickelt, die auch in Zukunft Besucher ziehen soll. Die Gäste fanden es "schrecklich" schön.

 Schauspieler zogen die Besucher mit gruseligen Sagen in ihren Bann. Auch die vielen Kinder unter den Gästen hatten ihren Spaß bei "Bergisch Gruseln" in den alten Gemäuern von Schloss Burg.

Schauspieler zogen die Besucher mit gruseligen Sagen in ihren Bann. Auch die vielen Kinder unter den Gästen hatten ihren Spaß bei "Bergisch Gruseln" in den alten Gemäuern von Schloss Burg.

Burg Tiefhängende Wolken, und Wind prägten das Wetter am Samstag rund um Schloss Burg. Irgendwie passte die Szenerie zu dem, was hinter den Burgmauern stattfand. Gruseliges nämlich, das Schloss erwachte zum Leben und führte die Besucher in die dunklen Zeiten des Mittelalters. Doch nicht Graf Dracula war gekommen, sondern geheimnisvolle Personen aus dem Bergischen Land, fiese Richter, Boten und allerlei Gesellen mehr.

Perfekte Illusion

"Bergisch Gruseln" sollte und wollte man sich am Wochenende. Die Illusion war perfekt. Dafür hatten vier junge Leute gesorgt: Kim Schubert (24) aus Remscheid sowie Nadine Grunwald (21), Tim Bastian (23) und Christiane Krawietz (25) hatten sich die schaurigen Erlebnisse ausgedacht. Sie sind Auszubildende des Alfred-Müller-Armack-Berufskollegs in Köln, Schubert absolviert die duale Ausbildung zur Kauffrau für Tourismus bei der Bergischen Entwicklungsagentur. Sie hatte die Idee, das Gruselspektakel zu veranstalten.

Die Azubis recherchierten nach Sagen aus der Region, erstellten Skripte und überlegten, wie man die Sagen gruselig-schön zum Leben erwecken konnte. Dafür wurden an die 30 Schauspieler engagiert, die die Szenen spielten, in der Sprache jener Zeit und in authentischen Kostümen.

Ritter Daniel führte die Gäste, zu denen auch viele Kinder zählten, in einen Raum, wo sie von Burgführern wie Adelheid (Sandra Prey) im Empfang genommen und erst einmal eingeschüchtert wurden. So manchem wurde schon beim Betreten des ersten Raumes mulmig, hingen da doch Spinnweben herunter. Die waren zwar nur aus Watte, machten aber Eindruck. Dann saß in einem abgedunkelten Raum, nur erhellt durch einen roten Scheinwerfer, ein Mann und kam auf die Besucher zu, er erzählte seine Geschichte, die Geschichte vom Boten, den das Schicksal ereilte.

Doch der Bote trug nicht nur eine Sage vor, sondern sprach die Besucher direkt an. Richtig schauerlich wurde es eine Tür bereits weiter, dort war der Richter von Barmen, der Henker, der wohl gerade seine Arbeit getan hatte, denn blutüberströmt lag eine abgehackte (Theater-)Hand neben einem Beil. Seine Arbeit demonstrierte er auch mit dem Seil, das er einem Besucher um den Hals legte, der doch ziemlich zusammenzuckte.

Während Besucher Hartmut Fischer aus Köln beeindruckt war, sagte die kleine Lara zu ihrer Mutter: "Mama, das ist aber eklig." Spaß hatten die Besucher allemal, und die Schauspieler auch. Zum Beispiel der Richter von Barmen, der Lorenz Härbig heißt und aus Rösrath kommt: "Ich mache das zum ersten Mal. Ein Riesenspaß."

(RP)
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