Am Alten Markt in Lennep Lebenshilfe eröffnet integratives Café

Remscheid · Spätestens Ende des Jahres soll „achtsam – Kaffeewerk am Markt“ mit 24 Sitzplätzen eröffnen.

 Guter Dinge fürs Kaffeewerk am Markt: Jerrit Bennert (Lebenshilfe), Alfonso und Nicole Crespo (Kaffeeröster), Architektin Sophie Welke und Hausbesitzer Gero Hübenthal (von links).

Guter Dinge fürs Kaffeewerk am Markt: Jerrit Bennert (Lebenshilfe), Alfonso und Nicole Crespo (Kaffeeröster), Architektin Sophie Welke und Hausbesitzer Gero Hübenthal (von links).

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Zentral am Alten Markt in Lennep wurde in den vergangenen Tagen schon fleißig gearbeitet. Die Hausnummer 8 hat neue große Fenster erhalten, die alten Balken wurden freigelegt. In einem Pressegespräch lüfteten die Verantwortlichen gestern nun das Geheimnis: In den Räumen entsteht ein neues, integratives Café.

Der Namen steht auch schon fest: „achtsam – Kaffeewerk am Markt“. Geführt wird es von der Remscheider Lebenshilfe. Er setzte sich bei einer Umfrage unter den Mitarbeitern aus rund 200 Vorschläge durch. Zum einen spielt Achtsamkeit eine wichtige Rolle bei der Arbeit der Lebenshilfe. Und zum anderen, erlaubt er ein Wortspiel mit der Hausnummer. Eine Eröffnung ist für November, spätestens Ende des Jahres geplant.

„Das wird keine Massenabfertigung sein. Sondern klein und gemütlich“, erklärt Jerrit Bennert Geschäftsführer der Lebenshilfe. Insgesamt 24 Sitzplätze gibt es sowie eine Option auf einen Außenbereich. Geplant ist, sowohl Frühstück als auch einen kleinen Mittagstisch sowie selbstgemachte Kuchen anzubieten. Das Essen wird in der Lernküche der Lebenshilfe frisch zubereitet.

Das Konzept beinhaltet aber noch eine wichtige Komponente: Bis zu zwölf Menschen mit Handicap werden für den Café-Betrieb verantwortlich sein. Unterstützt werden sie dabei von der hauptamtlichen Mitarbeiterin Jaqueline Hiltmann. Dafür mussten bei der Umgestaltung des ehemaligen Hut- und Pelzgeschäfts, das zuletzt als Wohnung genutzt wurde, einiges beachtet werden. Die Räume müssen sowohl für die Mitarbeiter als auch Besucher barrierefrei sein. Ein barrierefreier Zugang ist über die Stadtkirchen-Seite möglich. Damit Getränke und auch die schweren Kaffeesäcke vom Keller nach oben kommen, wurde ein Scherenlift eingebaut. „Das war für mich das erste Mal“, erzählt Architektin Sophie Welke.

Hauseigentümer Gero Hübenthal sei sie dankbar, dass er nicht darauf gehört habe, was an Kosten auf ihn zukommen werden. Eine Summe im sechsstelligen Bereich hat er bisher investiert. Vor etwa eineinhalb Jahren hatte er die Idee, die Immobilie wieder mit einem Café zu beleben. „Ich kannte alte Bilder und fand das schön. Und ein ausgefallenes Café fehlt hier“, sagt er. Die Lebenshilfe habe er durch die Wirtschaftsjunioren kennengelernt. „Sie ist einer der größten Arbeitsgeber, aber in der Öffentlichkeit nicht so präsent“, merkt er an. Das soll sich nun durch das Café ändern.

Kooperationspartner für das Café ist zudem die Familie Crespo. Nicole und Alfonso Crespos werden einmal wöchentlich live im „achtsam“ Kaffee rösten und übernehmen im Hintergrund die administrativen Arbeiten rund um das Thema Kaffee. „Wir freuen uns auf die Arbeit mit den Mitarbeitern. Bei jedem Schritt merkt man, dass hier viel Liebe zum Detail drinsteckt“, betont Alfonso Crespo.

Für den Café-Betrieb investiert die Lebenshilfe ebenfalls eine sechsstellige Summe. Sponsoren, die das Projekt unterstützen wollen, können sich an die Lebenshilfe wenden.

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