Remscheid Kunstschulleiterin Dorothee Mügge wurde fristlos entlassen

Remscheid · Die Remscheider Kunstschule ist zurzeit ohne Leitung. Nach knapp einem Jahr hat die Stadt Dorothee Mügge fristlos entlassen. Zu den Gründen wollte die Stadt sich mit Verweis auf ein schwebendes Verfahren nicht äußern. Das Arbeitsgericht muss den Fall nun klären.

 Dorothee Mügge

Dorothee Mügge

Foto: Hertgen

"Ich finde Remscheid spannend, weil es so viele Potenziale bietet", sagte Mügge gegenüber der BM kurz nach ihrem Amtsantritt vor einem Jahr. Viel spannender als Hamburg, wo vieles schick und geleckt sei. Leerstände auf der Alleestraße, Ein-Euro-Laden, renovierungsbedürftige Häuser - der künstlerische Blick der neuen Leiterin sah darin keine Zeichen des Verfalls, sondern Möglichkeiten, um etwas zu entwickeln und zu gestalten. Doch dazu kam es nicht. Statt Entwicklung Blockade. Schon nach ein paar Wochen lag sie mit der Verwaltung der Kunstschule im Streit.

Wie angespannt das Verhältnis zwischen der Nachfolgerin von Charles Wesseler und ihren Vorgesetzten war, konnten aufmerksame Beobachter daran ablesen, dass es fast zehn Monate gedauert hat, bis Dorothee Mügge sich dem Kulturausschuss vorstellte. Offiziell schob man Krankheitsgründe vor, doch inoffiziell verbot man ihr den Auftritt. Schon zu dieser Zeit wurde mit harten Bandagen gekämpft. Man bot ihr einen Auflösungsvertrag an, sie schaltete einen Rechtsanwalt ein. Zwischenzeitlich schienen sich die Wogen zu glätten. Bei der Vorstellung ihrer Arbeit im Kulturausschuss im April verglich sie ihre Aufgabe mit dem verzweifelten Versuch des Wäschewachens. Zunächst habe sie festgestellt, dass kein Waschpulver vorhanden ist. Dann sei ihr aufgefallen, dass die Waschmaschine defekt ist. Und am Ende musste sie entdecken, es gibt überhaupt gar keinen Wasseranschluss.

Ihr Vertrag war auf zwei Jahre befristet. Allen schien klar zu sein, dass es keine Verlängerung gibt. Doch nun kam die Trennung früher als erwartet.

(RP)
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