Remscheid Krankenhaus-Ruine steht noch bis Herbst

Remscheid · Erst nach der Kommunalwahl im Mai wird die Politik sich mit den konkreten Plänen zur Bebauung des Krankenhaus-Geländes in Lennep mit Einfamilien- und Reihenhäusern befassen können. Das berichtete Baudezernent Christian Henkelmann am Dienstagabend auf Nachfrage der FDP im Bauausschuss der Stadt. Mit einer politischen Entscheidung über die Pläne rechnet Henkelmann erst "nach der Sommerpause".

 Die Krankenhaus-Ruine am Hackenberg. Dieser Anblick bleibt den Lennepern noch länger erhalten.

Die Krankenhaus-Ruine am Hackenberg. Dieser Anblick bleibt den Lennepern noch länger erhalten.

Foto: Moll (archiv)

Es gebe noch Abstimmungsbedarf zwischen diesem Projekt und der in unmittelbaren Nachbarschaft geplanten Erweiterung der Sportanlagen in Hackenberg, die im Zuge der DOC-Pläne auf dem Gelände des Röntgen-Stadions nötig wird. Beachtet werden müsse unter anderem die Frage der Lärmimmission, die durch den Besucherverkehr zu den Sportanlagen und dem erhöhten Verkehrsaufkommen durch den Bau von mehr als 100 Wohneinheiten auf dem Krankenhausgelände entsteht.

 Die Sportanlage am Hackenberg soll im Zuge der DOC-Planungen erweitert werden.

Die Sportanlage am Hackenberg soll im Zuge der DOC-Planungen erweitert werden.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Weiterhin ein zentrales Thema ist die Entwässerung. Reicht ein vorhandenes Regenrückhaltebecken für die angepeilte Zahl der Häuser aus? Wie werden die Kanäle gelegt? Unter anderem diese Fragen müssten mit dem Investor geklärt werden. Der Investor, die Firma Weber Consulting in Pforzheim, stehe aber nach wie vor zu dem Projekt, versicherte Henkelmann auf Nachfrage von Hans-Lothar Schiffer.

Keines der Projekte sei durch diese Überlegungen gefährdet, sagte Henkelmann gestern auf BM-Anfrage. "Da kollidiert nichts". Es sei aber klug, die Abstimmung der beide benachbarten Bauvorhaben frühzeitig anzugehen.

"Wir sind nicht auf dem Rückzug, sondern ringen mit der Stadt um Details", sagte Dieter Reininghaus von Weber Consulting gestern der BM. So laufe derzeit ein Versickerungs-Gutachten, das klären soll, ob im Randbereich des Baufeldes Wasser auch versickern kann. Vom Ergebnis hängt ab, ob seine Firma die angepeilte Zahl von Wohneinheiten auf dem Krankenhausgelände errichten kann. Derzeit plant Weber Consulting mit rund 100 bis 110 Bauplätzen. Geplant sind aktuell 50 Einfamilienhäuser, 45 Reihenhäuser und 12 bis 16 Doppelhaushälften. Dass der Bedarf dafür vorhanden ist, haben Marktanalysen im Vorfeld ergeben.

Einen Abriss des alten Krankenhauses werde es wohl vor Herbst nicht geben, sagte Reininghaus. Bevor der Bebauungsplan nicht durch die politische Abstimmung sei, werde man hier nicht loslegen.

Das dürfte die Anwohner in Lennep nicht erfreuen. Das alte Krankenhaus hat sich über die Jahre zu einem gefährlichen Abenteuer-Spielplatz entwickelt. Trotz Einzäunung und eingesetztem Sicherheitsdienst kam es immer wieder zu Einsätzen von Polizei und Feuerwehr auf dem Grundstück.

(RP)
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