Remscheid Kraftvolle Schläge schallen durchs Tal

Remscheid · Wenn es im Gelpetal nach Glühwein, frischen Tannenzweigen und Kohle duftet, wenn der helle Klang von Metall erschallt und die frohen Stimmen von geselligem Treiben und das laute Lachen von Kindern zu hören ist, dann weiß man, dass es wieder Zeit für das Adventsschmieden am Steffenshammer ist.

Schnell hatte sich eine große Traube aus Schaulustigen um die drei Schmiedemeister gebildet, die hautnah zeigten, wie man nur mit etwas Feuer, einer Zange, einem Hammer und Muskelkraft sowie Geschick aus einem schlichten Stück Metall einen ganz neuen Gegenstand formen kann. "Bei 1000 Grad kann man das Stück bearbeiten", meinte einer der Gäste aus Holland und stürzte sich gleich wieder in die Arbeit. Nicht nur die Kinder machten als Zuschauer große Augen. "Das war wirklich noch Schwerstarbeit, wenn man sich das so ansieht", meinte Daniela Brinkhoff, die aus Wuppertal mit ihrem Mann Peter und dem achtjährigen Sohn Oliver angereist war. "Leider ist unser Kinderschmied erkrankt, aber wir können dafür auf drei holländische Gäste vertrauen", sagte der Vorsitzendes des Fördervereins für historische Schmiedetechniken am Steffenshammer, Lutz Kleuser.

Doch es gab auch abseits der Schmiedevorführung einiges zu entdecken. Im Inneren des Hammers konnte man sich zum Beispiel die ausgeklügelte Technik ansehen, mit der über ein System aus Rädern und Riemen das Wasserrad den gewaltigen Schmiedehammer antreibt. Nebenbei konnte man sich dort auch wunderbar aufwärmen. Dafür standen draußen einige Feuerstellen bereit, über denen sich immer wieder Gäste die Hände rieben. Zum Aufwärmen eignete sich aber auch ein heißer Kakao oder ein Glühwein. Für Hungrige gab es Bratwurst und Reibekuchen, die stilecht in einer Pfanne über einem kleinen Kohleofen brutzelten.

"Wir haben wirklich Glück mit dem Wetter", meinte Kleuser mit Blick auf die zahlreichen Besucher. Doch auch so konnte der Vorsitzende für das Schmiede-Jahr 2014 eine durchweg positive Bilanz ziehen. "Noch gestern waren 70 Schüler für eine Führung hier", sagte er. Etwa 100 private Führungen habe es in diesem Jahr insgesamt gegeben. Dazu kommen die fünf festen Großveranstaltungen, die sich inzwischen fest etabliert haben.

(RP)
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