Remscheid Kompromiss für Hackenberg gesucht

Remscheid · Karnevalsparty der LKG in der Halle Hackenberg? Im Rathaus hat man diese Idee nach einigem Hin und Her beerdigt. Doch die Politik ist mit den Informationen der Stadt nicht zufrieden. Gestern kamen im Rathaus jede Menge Fragen an.

 In den vergangenen Jahren wurde die Sporthalle Hackenberg auch für die Röntgenlauf-Messe genutzt.

In den vergangenen Jahren wurde die Sporthalle Hackenberg auch für die Röntgenlauf-Messe genutzt.

Foto: Nico Hertgen (Archiv)

Erst warb er im Schulausschuss für die Chancen, die eine Mehrzwecknutzung der Sporthalle Hackenberg (etwa für die Ausrichtung von Abiturfeiern) bedeuten könne. Drei Monate später erteilte Schul- und Sportdezernent Thomas Neuhaus auf BM-Anfrage dem Ansinnen der Lenneper Karnevalsgesellschaft (LKG), ab 2019 in der Sporthalle Hackenberg einen wettersicheren Veranstaltungsort für ihre Karnevalsfeiern zu bekommen, überraschend eine klare Absage.

 Daniel Strieder (Mitte) und die IGR sind am Hackenberg zu Hause.

Daniel Strieder (Mitte) und die IGR sind am Hackenberg zu Hause.

Foto: Moll

In der Verwaltungsspitze, so heißt es, wurde Thomas Neuhaus überstimmt. Das nachfolgende Papier für die Politik war dann sehr eindeutig. Fazit: Weder die Schulen, noch die dort ansässigen Vereine, darunter der Rollsportverein IGR Remscheid, könnten rund um Karneval auf die Halle Hackenberg verzichten. Außerdem sei ein teurer Umbau nötig.

Für die Politik ist das Thema damit aber noch nicht beendet. Gestern gingen im Rathaus gleich mehrere Fragenkataloge von Ratsfraktionen für die morgige Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Lennep ein. Hier wird detailliert unter anderem nach Belegungszeiten und möglichen Ausweichszenarien für die IGR gefragt. Inspiriert sind diese Fragen auch von einer E-Mail von LKG-Chef Gunther Brockmann an die Ratsfraktionen, der darin auf einige Ungereimtheiten in der Darstellung der Stadt hingewiesen und ergänzende Informationen geliefert hat.

Die Stadtverwaltung habe den Auftrag der Bezirksvertretung Lennep, sich mit allen Beteiligten an einen Tisch zu setzen und eine Lösung zu finden, nicht ausgeführt, sagt Lenneps Bezirksbürgermeister Markus Kötter (CDU). Nun müsse die Politik diesen Job übernehmen. Das sei sehr ärgerlich.

Ziel müsse dabei ein Kompromiss sein. "Ich möchte der IGR nichts wegnehmen", sagt Kötter. Vor der sportlichen Leistung des Vereins und seiner Jugendarbeit habe er höchsten Respekt. Sollte es aber einen Weg geben, die IGR an dem Karenvals-Wochenende an einem anderen Ort spielen zu lassen - etwa in der Sporthalle Neuenkamp - wäre der ebenfalls sehr rührigen LKG geholfen. Kötter erinnerte daran, dass die Stadt selber zu Beginn der DOC-Diskussion der LKG und anderen Vereinen die Halle Hackenberg als Alternative angeboten habe. Sogar Bestuhlungspläne gab es.

"Wir sind nicht von vornherein dagegen", sagt David Schichel, sportpolitischer Sprecher der Grünen. Wenn die Halle Hackenberg als Mehrzweckhalle genutzt werden könne, "haben alle mehr davon". Die Begründung der Ablehnung der LKG-Pläne durch die Stadt erscheint seiner Fraktion nicht schlüssig. Das Argument des Unterrichtsausfalls der Schulen in Hackenberg werde dort "als Totschlagargument" ins Feld geführt.

Mi. BV Lennep, 17.30 Uhr, Hilda-Heinemann-Schule, Hackenberger Straße 117.

(hr)
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