In der Stockder Stiftung und im Haus Lennep Alpen-Fotos für die schönen Erinnerungen

Remscheid · Gemeinsam mit der Barmer GEK sucht die BM Menschen, die Senioren mit kleinen Präsenten zu Weihnachten eine Freude machen möchten.

 Hannelore Hein (89) wohnt in der Stockder Stiftung. Ein Kalender mit Bildern aus dem Gebirge ist ihr kleiner, großer Wunsch.

Hannelore Hein (89) wohnt in der Stockder Stiftung. Ein Kalender mit Bildern aus dem Gebirge ist ihr kleiner, großer Wunsch.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Ab Montag sammelt die Barmer GEK wieder Weihnachtsgeschenke von Lesern der Bergischen Morgenpost. Die Präsente werden vor Heiligabend an rund 80 Bewohnern von Haus Lennep und der Stockder Stiftung verteilt.

Wenn Hannelore Hein von früher erzählt, schweift ihr Blick in die Ferne: Die Erinnerungen an ihre Kindheit und Jugend in Lennep, ihre Arbeit in der Bäckerei und im eigenen Schreibwarenladen am Zentralpunkt oder an den Familienurlauben in den Bergen – sie scheinen sich vor ihrem inneren Auge erneut abzuspielen. „Ich bin immer sehr gerne in die Berge gefahren“, erzählt sie und seufzt zufrieden. Sie lächelt sanft. „Das war für mich immer ein Gefühl von Freiheit.“

Seit Januar 2019 lebt die 89-Jährige in der Stockder Stiftung. Ihr Ehemann besucht sie regelmäßig. Familie, sagt Hein fast unbemerkt in einem Nebensatz, war ihr schon immer wichtig; ihr Ehemann, ihr Sohn. „Zu Weihnachten haben wir uns meistens bei uns im Haus getroffen, weil wir den meisten Platz hatten. Das war immer sehr schön.“ Mit „uns“ meint Hein ihre zwei Geschwister, eine Schwester und einen jüngeren Bruder, die beide noch in Remscheid leben und in vergangenen Jahrzehnten die Adventszeit mit Kind und Kegel gern zusammen verbrachten.

Als gelernte Bäckerei-Fachverkäuferin musste Hein nie selbst die Weihnachtsplätzchen backen. „Davon bekamen wir von der Bäckerei genug.“ Doch geschmückt habe sie ihr Zuhause und später auch das eigene Schreibwarengeschäft am Zentralpunkt immer sehr gerne. „Das hat mir einfach sehr viel Spaß gemacht“, erzählt die 89-Jährige. Ihr wurde dafür auch ein gewisses Talent nachgesagt. „Ich wurde häufig gefragt, wie ich auf die Ideen der Dekoration kam.“ Hein zuckt mit den Schultern. „Ich habe einfach gerne andere Schaufenster betrachtet und mich inspirieren lassen.“

Die Leidenschaft fürs Kreative übt die kommunikative Seniorin auch in der Stockder Stiftung weiter aus: Bei Mal- und Bastelnachmittagen ist sie immer dabei. Auch ihr Zimmer wird sie, wie früher ihr Zuhause und das Geschäft, zur Adventszeit, schmücken und festlich herrichten.

Auf die bevorstehende Weihnachtsfeier mit Bescherung ist Hein schon sehr gespannt. Für die 89-Jährige ist es eine Premiere. Sie freue sich darauf, bei Kaffee und Plätzchen, gemeinsam mit den anderen Bewohnern Weihnachtslieder zu singen. Sie selbst habe früher auch musiziert. „Von meinem Vater habe ich als Kind ein kleines Akkordeon geschenkt bekommen.“ Das Spielen habe sie sich selbst beigebracht, wie später auch die Mundharmonika und die Blockflöte.

Ob sie sich in diesem Jahr über ein musikalisches Geschenk freuen würde? Die Seniorin schüttelt den Kopf und schaut auf ihre Finger, die nervös auf den Armstützen ihres Rollstuhls tippen. „Ein Berg-Kalender wäre toll“, sagt sie dann. Hübsche Impressionen von Gebirgen, wie etwa den Alpen. Dort habe sie nämlich viele Urlaube verbracht.

Zufrieden sei sie mit ihrem Leben. Nur eins vermisse sie, sagt sie dann leise, während Tränen ihre rosigen Wangen hinunterkullern: das Gefühl von Freiheit in den Bergen.

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