Remscheid Kleine Präsente — große Freude
Remscheid · Viele Menschen in Pflegeheimen sind bedürftig und haben keine Angehörigen. Ihnen möchten Barmer, BM und die Pflegeeinrichtungen einen Weihnachtswunsch erfüllen. Wir suchen Menschen, die ein Geschenk spenden.
Die Tafel Schokolade, die Flasche Kölnisch Wasser oder eine kuschelige Decke sind für bedürftige Menschen in Pflegeheimen unerreichbarer Luxus. Selbst an Weihnachten wird er ihnen nicht zuteil — weil sie keine Angehörigen haben, die ihnen kleine Wünsche erfüllen. Eher trist und traurig sind die Festtage für sie. Mit einer Bescherung soll Bewohnern der Stockder-Stiftung und des Hauses Lennep eine Freude bereitet werden.
Die Krankenkasse "Barmer" ruft in Zusammenarbeit mit den Bergischen Alten- und Pflegeeinrichtungen und der Bergischen Morgenpost unter dem Titel "Wunschzettel" zu Sachspenden für bedürftige Heimbewohner auf. Im vergangenen Jahr war die erstmals gestartete Aktion dank vieler liebevoll ausgewählter Sachspenden und dem Engagement freiwilliger Helfer bei der Barmer ein großer Erfolg: Alle Wünsche konnten erfüllt werden.
Auch in diesem Jahr sollen 75 Bewohner der beiden Häuser im Alter zwischen Anfang 70 bis 102 Jahren auf diese Weise ein Präsent erhalten. Die Bergische Morgenpost veröffentlich an diesem und den nächsten beiden Samstagen Vornamen, Alter und den Wunsch der Bewohner.
"Die Wünsche reichen von einem Paar Bettsöckchen, über eine schöne Gesichtscreme bis hin zu einem Pullover", erzählt Annette Mores vom Sozialen Dienst in Haus Lennep. Sie und ihre Kollegin in der Stockder-Stiftung, Anke Plath, haben in den vergangenen Wochen bedürftige Seniorinnen und Senioren nach ihren Wünschen befragt. Es sind bescheidene Alltagsgegenstände.
Von 97 Euro Taschengeld im Monat bleibe den Bewohnern kaum etwas, beschreibt Mores die soziale Situation. Selbst für kleine Konsumartikel fehle das Geld. Medikamente, die selbst gezahlt werden müssen, wie etwa Abführmittel, verschlingen das Gros. Auch Körperpflegeprodukte bezahlen die Bewohner aus dem kleinen Budget. Ein neues Kleidungsstück bleibt für sie unerschwinglich. "Wenn man sich überlegt, dass einige noch zwei Weltkriege erlebt und Jahre der Entbehrung durchgemacht haben, ist das schon bitter", sagt Annette Mores nachdenklich.
Die anrührende Bescherung im vergangen Jahr hat die Barmer in Remscheid veranlasst, die Aktion zu wiederholen. Bezirksgeschäftsführer Bernd Allekotte liegt dieses soziale Engagement besonders am Herzen. Auf seine Helfer im Kollegenkreis kann er zählen. "Die Spenden werden in der Bezirksgeschäftsstelle nicht nur entgegengenommen, sondern auch hübsch verpackt. Wir richten dafür sogar eine kleine Weihnachtsecke ein", sagt Allekotte im Gespräch mit der BM.
So kann man mitmachen: Jeder Spender — ob Privatpersonen, Firmen oder Kollegenkreise — wählt einen Wunsch oder sogar mehrere Wünsche aus, die er den alten Leuten erfüllen möchte. Diese meldet er dann bei der Barmer vor dem Kauf an. So soll vermieden werden, dass der Pullover für Else S. mehrmals gekauft wird, während andere Wünsche unerfüllt bleiben.