Remscheid Notbetreuung: Stadt gibt früh grünes Licht für Alleinerziehende

Remscheid · Lange wartete die Stadt auf verlässliche Informationen aus Düsseldorf. Dann traf sie eine Entscheidung. Alleinerziehende können ihre Kinder ab Montag in die Notbetreuung der Kitas bringen.

 Egbert Willecke ist Fachdienstleiter Jugend der Stadt.

Egbert Willecke ist Fachdienstleiter Jugend der Stadt.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Nachdem bis zum Ende der vergangenen Woche noch keine verbindlichen Informationen vom Land vorlagen, hat das Remscheider Jugendamt am Freitagnachmittag eigenständig entschieden, ab Montag Kinder von Alleinerziehenden in der Notbetreuung der Kindertagesstätten aufzunehmen. Man habe versucht, die bereits bekannten Informationen zu deuten, um sich vorbereiten zu können, sagte der Leiter des Fachbereiches, Egbert Willecke auf Nachfrage.

Für Montag sieht er keine größeren Herausforderungen für die Einrichtungen. Was auch daran liegt, dass sich bislang nur wenige Alleinerziehende mit der Bitte um Betreuung an die Stadt gewandt haben. Das, so sagt Sozialdezernent Thomas Neuhaus, der auch Leiter des Corona-Krisenstabs ist, wird sich aber wohl schnell ändern, wenn erst alle Alleinerziehenden die Neuregelung des Landes kennen.

Dringend geklärt werden muss aus Sicht von Willecke die Maskenfrage. Die Regelung müsse für alle Kindertageseinrichtungen gleich sein. Aktuell könne jeder Träger selber entscheiden, was er in seiner Kita macht. Willecke selber hält Masken für nicht sinnvoll, da ein sachgemäßes Tragen bei Kindern nicht gewährleistet werden kann. So könnte sich das Infektionsrisiko erhöhen.

Nicht alle Städte haben so flexibel gehandelt wie Remscheid. In Mönchengladbach etwa wurden Alleinerziehende am Freitag abgewiesen mit der Begründung, dass für eine solche Entscheidung die Rechtsgrundlage fehle. Man könne sich nicht auf allein Aussagen von Ministern in der Presse stützen. Ähnlich argumentierte das Jugendamt in Leverkusen. Mit der Erweiterung der Gruppe, die die Notbetreuung in Anspruch nehmen dürfen, sieht Neuhaus den Druck auf die Jugendämter steigen. Es werde immer schwerer, den Eltern zu vermitteln, wenn ihr Ersuchen um Betreuung abgelehnt werde. In der vergangenen Woche war die Zahl der Eltern, die ihr Kind in die Kita-Betreuung geben, bereits deutlich angestiegen.

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