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Remscheid Kirmesplatz - Vereine zweifeln Zahlen an

Remscheid · Irritiert reagieren die Vereine, die mit einem Bürgerbegehren den Verkauf des Lenneper Kirmesplatzes verhindern wollen, auf die Kostenschätzung der Stadt Remscheid. Diese hat ausgerechnet, dass es die Stadt mehr als 3,8 Millionen Euro kosten würde, würde sie auf den Verkauf verzichten. Die Summe setzt sich aus dem Verkaufserlös in Höhe von fast 3,2 Millionen Euro sowie die Verringerung von Zinszahlungen in Höhe von mehr als 600 000 Euro zusammen.

Das sind Zahlen, die Sven Wiertz, Referent der Oberbürgermeisterin, gestern korrigierte, nachdem die ursprünglich veröffentlichten Angaben vom Samstag falsch waren. So hatte Wiertz die Verringerung der Zinszahlungen irrtümlich mit einem viel geringeren Betrag von etwas mehr als 295 000 Euro angegeben.

Mit ihrer Berechnung hat die Stadt in ihrer Kostenschätzung nicht den geringeren Bilanzwert zugrunde gelegt, sondern den höheren Verkehrswert. "Das ist keine Kostenschätzung, sondern die Einschätzung eines möglichen Verkaufspreises. Das ist willkürlich", bemängelt Klaus Kreutzer, Vorsitzender des Verkehrs- und Fördervereins. "Als ich die Zahlen gelesen habe, war ich mehr als erstaunt", sagt Thomas Schmittkamp, Vorsitzender von "Lennep Offensiv".

Zugleich ist in der Stellungnahme der Stadtverwaltung erstmals von einer möglichen Wohnbebauung die Rede, die die Einzelhandelsnutzung auf dem Gelände ergänzen soll. Diese Pläne sind neu. Darüber gibt es große Verwunderung: "Es war immer nur von großflächigem Einzelhandel die Rede", sagt Kreutzer. "Es ist unglaublich, was da aus dem Hut gezogen wird", kommentiert Gunther Brockmann, Vorsitzender der Lenneper Karnevalsgesellschaft. Zugleich wundern sich die Vorstände unisono darüber, dass Wohnbauprojekten an der Knusthöhe und auf dem alten Lenneper Krankenhausgelände keine Chance gegeben wird, nun aber der Kirmesplatz dafür herhalten soll.

Einen Investor für die Wohnbebauung gibt es indes noch nicht, sagt Stadtplaner Hans-Gerd Sonnenschein. Aber "für eine kleinere Menge von Wohneinheiten ist immer ein Bedarf da", sagt er auf BM-Anfrage. Zudem sei der Grundstückswert keineswegs willkürlich, sondern richte sich nach dem Bodenrichtwert des Gutachterausschusses. Morgen wollen die Vereine über ihr weiteres Vorgehen beraten.

(RP)
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