Remscheid Kirchenkreis organisiert seine Verwaltung neu

Remscheid · Das Verwaltungsamt für die 18 Gemeinden im Kirchenkreis Lennep wird in Remscheid konzentriert.

Am Wochenende hat die Synode des Evangelischen Kirchenkreises Lennep die Weichen für komplett neue Verwaltungsstrukturen gestellt. "Die Ampeln stehen auf Grün. Jetzt gilt es, die Beschlüsse umzusetzen", sagte Superintendent Hartmut Demski bei einem Pressegespräch. Bis zum 1. Januar 2016 müssen die Vorbereitungen abgeschlossen sein.

Ab diesem Zeitpunkt werden die 18 zum Kirchenkreis gehörenden Gemeinden nur noch ein Verwaltungsamt haben, das auf zwei Standorte in Remscheid aufgeteilt wird. In den Räumen des Gesamtverbands der Evangelischen Kirchengemeinden Alt-Remscheid und im "Haus der Kirche" an der Geschwister-Scholl-Straße in Lennep wird dafür Platz geschaffen. "Der Aufwand für die Zusammenlegung war deutlich größer, als wir erwartet haben", beschreibt Demski einen langjährigen Prozess. Galt es doch, die bisherigen Strukturen und Gewohnheiten jeder einzelnen Kirchengemeinde zu berücksichtigen und für diesbezügliche Unterschiede Kompromisse zu finden.

Als Beispiel nannte Pfarrer Demski die Verantwortlichkeiten für Immobilien und Bautätigkeiten der Kirchengemeinden. Manche hätten innerhalb des Presbyteriums sehr rege, ehrenamtliche Baukirchmeister mit einer hohen Kompetenz. Hier habe es Sorgen gegeben, die eigene Selbstständigkeit aufgeben zu müssen. "An anderer Stelle ist man hingegen sehr froh, dass man diese Aufgaben nun abgeben kann", berichtet Demski. Dazu wird eine neue Fachabteilung für Bau und Liegenschaften mit einer Fachkraft an der Spitze geschaffen. Das gemeinsame Verwaltungsamt werde indes nur das ausführende Organ sein. "Die Entscheidungen trifft jede Gemeinde mit ihrem Leitungsgremium weiterhin selbst", betonte Demski.

Einen Personalabbau bringt die Verwaltungsstrukturreform nicht. Allerdings bekommen die in diesem Bereich tätigen Mitarbeitenden der einzelnen Kirchengemeinden mit dem Kirchenkreis nun einen neuen Arbeitgeber. Dies betrifft auch die Beschäftigten, die in den "Vor-Ort-Büros" direkte Ansprechpartner für die Gemeindemitglieder etwa bei Hochzeiten, Taufen oder Bestattungen bleiben sollen.

Die Anzahl der Mitarbeiter, die wöchentliche Arbeitszeit und das Raumangebot dazu legt wiederum jede Gemeinde nach ihrem eigenen Bedarf fest.

Die durch die Rheinische Landeskirche vorgegeben Reform sei nicht durch Sparzwänge begründet. Vielmehr ginge es um die Sicherung der Qualität. "In kleiner werdenden Strukturen muss man Anpassungen vornehmen", nahm der Superintendent Bezug auf rückläufige Zahlen bei den Gemeindemitgliedern. Urlaub der Mitarbeiter oder Krankheitszeiten etwa, könnten in einem gemeinsamen Verwaltungsamt besser aufgefangen werden. Zudem stelle man eine bessere Kostentransparenz her. "In Zukunft werden wir genauer ermitteln können: Was kostet uns unsere Verwaltung überhaupt?"

(bona)
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