Die Begrüßung fällt freundlich aus. "Hallo und herzlich willkommen im Röntgen-Museum. Ich bin Astrid und werde euch heute durch diesen Raum führen. Kommt doch einfach mal ein Stück nach vorne!" Fröhlich begrüßt die Fünftklässlerin die rund 20 gleichaltrigen Museumsbesucher und beginnt frei zu erzählen, was es mit dem Raum auf sich hat und wie die verschiedenen Geräte darin funktionieren. Dabei glänzt sie mit Fachwissen. Die Kinder hören der jungen Museumsführerin gebannt zu. Staunend sehen sie sich alles an, probieren, lachen und fragen.

Am Samstag fand die erste Führung des Mini-Clubs 2 im Deutschen Röntgen-Museum statt. Zu diesem gehören neben Astrid und Annika auch noch Lovis, Jasper, Fabio, Jannik, Meikel und Nathalia. Sie haben sich seit der vierten Klasse bei regelmäßigen Treffen zu Museumsführern ausbilden lassen. Ein Jahr lang haben sich die Kinder unter der Leitung der Museumspädagogin Joana Harlander-Kleeblatt Wissen rund ums Thema Röntgen angeeignet: über Exponate, Geräte, physikalische Abläufe, den menschlichen Körper, Physikgeschichte und natürlich den Wissenschaftler Wilhelm Conrad Röntgen selbst.

Ein halbes Jahr lang lernten sie spielerisch die Theorie und erarbeiteten sich dann ein halbes Jahr lang eigenverantwortlich im Museum die für sie nötigen Informationen. "Jeder konnte nach seinen eigenen Schwerpunkten recherchieren und kann jetzt zu jedem Raum etwas sagen. Wichtig ist, dass sie aus ihrer Sicht erzählen und Gleichaltrigen viel deutlicher und verständlicher Infos vortragen können", sagt Harlander-Kleeblatt.

Am Samstag hatte der Mini-Club nun seine erste offizielle Führung. Die neongrüne Schrift auf ihren T-Shirts wies sie als Mitglieder des Mini-Clubs aus. Jeweils zwei Kinder betreuten einen Raum. Astrid und ihre Kollegin Annika beantworteten Fragen und bezogen die Besucher von Anfang an mit ein. Insgesamt wurde durch fünf Räume geführt.

"Natürlich ist man aufgeregt, aber man gewöhnt sich daran. Es ist toll, unser Wissen weiterzugeben", sagte Annika nach der Führung. "Das Führen macht Spaß. Später möchte ich beruflich auch etwas mit Naturwissenschaften machen", sagte Jasper. Der Spaß übertrug sich auf die Zuhörer: "Ich finde es gut, dass wir von Kindern in unserem Alter geführt wurden; das ist verständlicher und interessanter als bei Erwachsenen", meinte Angelina Walter.

Der Mini-Club führt jeden ersten Samstag im Monat ab 11.45 Uhr durch das Museum. Der Eintritt kostet zwei Euro.