Remscheid Kinder achten, Talente fördern

Remscheid · Seit 1998 ist eine Elterninitiative Träger des Montessori-Kinderhauses an der Ronsdorfer Straße. Der neuen Leiterin Monika Endres ist es besonders wichtig, dass Lernen zu lernen.

Wer würde sich wohl besser zur Leitung einer nach den pädagogischen Richtlinien Maria Montessoris geführten Kindertagesstätte eignen, als jemand, der selbst von Kindesbeinen an diese Erziehung genossen hat. Schon im Vorschulalter hat Monika Endres erste Berührungspunkte mit der Reformpädagogik der italienischen Ärztin gehabt.

„Ich bin selbst in eine Montessori-Gruppe gegangen“, erzählt die 39-Jährige. Später entschied sie sich, Erzieherin zu werden und erwarb noch während der Ausbildung das Montessori-Diplom. Seit einigen Wochen leitet sie das Montessori-Kinderhaus an der Ronsdorfer Straße in Remscheid. Die Saarländerin hatte sich um eine neue Stelle bemüht und war auf eine Anzeige der Elterninitiative gestoßen, die seit 1998 Träger der Einrichtung ist.

„Ich hatte Montessori-Arbeit viel eher im Köln-Bonner Raum erwartet. Dass es hier so ein gutes Netzwerk aus verschiedenen Angeboten gibt, hat mich schon sehr überrascht“, stellt Monika Endres erfreut fest. In Remscheid können Eltern zwischen zwei Montessori-Kinderhäusern wählen. Auch in den Grundschulen Goldenberg und Siepen gibt es seit geraumer Zeit Klassen, in denen nach den Grundsätzen der Pädagogik unterrichtet wird. Mittlerweile wurden am Leibniz-Gymnasium in der fünften Jahrgangsstufe zwei Montessori orientierte Freiarbeitsklassen eingerichtet. „Diese Vernetzung finde ich sehr wichtig“, meint die neue Leiterin des Kinderhauses, die bereits Kontakte zu anderen Einrichtungen geknüpft hat.

Die achtungsvolle Einstellung gegenüber dem Kind ist der zentrale Gedanke, der die Montessori-Pädagogik für Monika Endres so wertvoll macht. Den Jungen und Mädchen Gelegenheit zu geben, sich ihren individuellen Fähigkeiten und Talenten angemessen zu entwickeln, sei gerade heutzutage immens wichtig. In der modernen Gesellschaft, in der Wissen nur eine Frage der Zeit sei, sei es von großer Bedeutung, dass Lernen zu lernen. „Dazu bieten die Leitlinien Maria Montessoris die optimale Möglichkeit“, findet Endres.

Alle verfolgen dasselbe Ziel

Dass sie nun für eine Elterninitiative arbeitet, also die Mütter und Väter ihre Arbeitgeber und Vorgesetzten sind, ist für die Erzieherin überhaupt kein Problem. Im Gegenteil: „Hier weiß ich, dass alle an einem Strang zum Wohle der Kinder ziehen. Natürlich geht es wie in jeder anderen Einrichtung auch um Finanzen. Trotzdem verfolgen die Eltern und ich dasselbe Ziel.“

(RP)
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