Remscheid Kein Betrug – Prozess gegen Bannert geht weiter
Remscheid · Nach zwei Jahren Pause wird der Prozess gegen den früheren Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Remscheid (WFR), Rainer Bannert, vor dem Amtsgericht Remscheid fortgesetzt. Das teilte das Amtsgericht gestern mit.
In den drei für Februar 2007 angesetzten Terminen wird es allerdings nicht mehr um den Vorwurf der Untreue und des Betruges gehen. Diesen Teil der Anklage hat die Wuppertaler Staatsanwaltschaft eingestellt.
Grund ist dafür ist das Gutachten eines neutralen Sachverständigen, über das die BM schon im Sommer berichtete. Der kommt in seinem 172 Seiten dicken Bericht zu dem Ergebnis, dass Bannert der Stadt Remscheid nur einen zu vernachlässigenden Schaden zufügte, als er einen zweckgebundenen Millionenkredit der Westdeutschen Landesbank nicht wie vorgesehen für den Gewerbepark Hasten benutzte, sondern mit dem Geld lieber andere Finanzlöcher bei der chronisch unterfinanzierten WFR gestopfte.
Im Gegenteil kommt der Gutachter zu dem Ergebnis, dass Rainer Bannert der Stadt durch die Zweckentfremdung des Geldes sogar geholfen habe, weil er höhere Kreditzinsen für Verbindlichkeiten an anderer Stelle abwendete.
Noch im Raum stehen allerdings die Vorwürfe der Vorteilnahme, bzw. Vorteilsgewährung gegen Bannert und den befreundeten Architekten Hans-Joachim H. Der soll Bannert beim Bau seines Privathauses ein viel zu geringes Honorar abverlangt haben.