Remscheid Kaum Platz für einen Baumarkt in Lennep

Remscheid · Ob das ehemalige Klee-Gartencenter am Neuenteich als Standort für einen Baumarkt geeignet ist, will der Investor Ende Mai, spätestens Anfang Juni bekanntgeben. Das sagt Stadtplaner Hans-Gerd Sonnenschein auf BM-Anfrage.

Für Lennep ist das Ergebnis dieser Prüfung von immenser Bedeutung, denn das ehemalige Gartencenter scheint als Standort für einen Baumarkt die einzige Alternative zum Röntgen-Stadion zu sein.

Mindestens 20 000 Quadratmeter, also ein Grundstück von zwei Hektar Größe, sind nötig, um einen Baumarkt wirtschaftlich zu betreiben. Das entspricht einer Fläche von vier Fußballfeldern. Sonnenschein spricht sogar von drei bis vier Hektar, die der Investor wünscht. Mit Grundstücksfläche ist das Areal gemeint, das ein Baumarkt mit Gebäude nebst Parkplätzen einnimmt.

Das Röntgen-Stadion bietet nach Angaben des städtischen Sportamtes rund 3,3 Hektar, könnte also passen. Der Lenneper Kirmesplatz umfasst nur rund 1,7 Hektar. "Außerdem wäre er zu schmal für einen Baumarkt", sagt Sonnenschein.

Die Grundstücksfläche des Klee-Gartencenters beträgt einen Hektar. Eine Reserve bietet jedoch die Bachtalrunde, von der Fläche hinzugenommen werden könnte und die sich in öffentlichem Besitz befindet — eine Übertragung wäre also unproblematisch. Für diesen Zweck wäre laut Sonnenschein die Bachtalrunde "ausreichend groß". Es bliebe sogar noch genügend Fläche übrig, um weiterhin eine Laufstrecke anzubieten. Einzig die Nähe des angrenzenden Lennepe-Bachs sei "problematisch", "das ist planungsrechtlich abzuprüfen", sagt Sonnenschein.

Mit insgesamt 220 000 Quadratmetern verfügt das Industrie- und Dienstleistungscenter (IDC) Barmag über das größte gewerblich nutzbare Areal in Lennep. Allerdings steht dort nichts frei, "und wir hätten keine ebene Fläche von der Größe", sagt Geschäftsführer Bernd Kachelmaier. Außerdem sei fraglich, ob in einem Industriecenter die Ansiedlung von Handel erlaubt sei.

So gibt es in Lennep — und nur in diesem Stadtteil will sich der Investor ansiedeln — kaum ausreichend große Flächen. Einzig die evangelische Kirche könnte laut Gemeindereferent Rolf Haumann in Hackenberg entsprechende Grundstücke vorweisen. Dort war zeitweise ein Golfplatz geplant. Nach Protest der Anwohner wurde diese Idee jedoch verworfen. Einen Baumarkt hält Haumann an dieser Stelle für undenkbar.

Die Erdbeerfelder an der Borner Straße stehen ebenfalls "nicht zur Diskussion", sagt Sonnenschein. Der Standort gelte bei den Investoren als unattraktiv, und ein Großteil der Flächen, für die auch ein Gewerbegebiet diskutiert wird, befinde sich in Privatbesitz.

(RP)
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