Remscheid Junge Paare suchen Häuser
Remscheid · Auf großes Interesse stieß das Angebot der Immobilienbörse, zu der die Stadtsparkasse am Samstag eingeladen hatte. Ältere Eigentümer erwägen den Verkauf ihres Hauses und suchen eine seniorengerechte Wohnung.
Seit einem halben Jahr sind Nicole und Matthias Förster auf der Suche nach einer eigenen Immobilie. Nachdem das junge Paar bislang zur Miete wohnte, will es nun bald zum ersten Mal in den eigenen vier Wänden leben. Beide sind 30 Jahre alt, berufstätig und wissen, was sie sich leisten können. Eine Wohnung oder auch Haus können sie sich vorstellen. Aber: "Preis, Rahmenbedingungen und Wohnlage — alles muss stimmen", sagt Matthias Förster, der als Motorradfahrer nicht auf eine Garage verzichten will. So kommen die Remscheider mit konkreten Vorstellungen zur Immobilienbörse der Stadtsparkasse, wo am Samstag gleich in den ersten Minuten ein riesiger Andrang herrschte.
Immobilienberaterin Beatrix Berges hört sich die Wünsche des Paares an und notiert ihre Daten für spätere Kontaktaufnahmen. Auf den großen Stellwänden sind von der Eigentumswohnung bis zum freistehenden Einfamilienhaus viele Angebote zu finden. "Die Möglichkeit, sich zu informieren, ist hier schon sehr gut", findet Nicole Förster — auch wenn auf den ersten Blick noch nicht das Passende dabei war.
Vier Interessentengruppen
Vier Gruppen sind es im Wesentlichen, die gezielt in die Sparkassen-Hauptstelle kommen, um ihre Pläne konkret werden zu lassen: Stark ist das Interesse bei Hausbesitzern, die sich angesichts explodierender Energiepreise über Möglichkeiten der energetischen Sanierung erkundigen. Weiterhin sind es junge Familien, die Wohneigentum suchen und dabei besonders nach Reihen- oder Doppelhäusern Ausschau halten. "Der Erwerb einer Immobilie als Kapitalanlage ist ebenso ein großes Thema", erklärt Bianka Nau vom Sparkassen Immobiliencenter.
Und letztlich sind es Interessenten, die ihr Haus mit Blick auf das Alter veräußern wollen und eine kleinere Wohneinheit suchen. So wie das Ehepaar S. aus Radevormwald. Knapp 50 Jahre alt, will es frühzeitig die Weichen für verändertes Wohnen stellen. "Wir müssen viele Treppen steigen und haben im Winter viel Last mit dem Schneeräumen. Daran muss man denken, wenn man älter wird", sagen beide. Ein wenig beflügelt wurden ihre Überlegungen von den derzeit niedrigen Zinsen. Doch obwohl sich das Paar im Raum Radevormwald, Lennep und Lüttringhausen nach geeigneten Wohnlösungen umschaut, "ist das alles ein bisschen schwieriger, als wir uns vorgestellt haben". Wenn jemand tatsächlich seniorengerechtes Wohnen sucht, sind die Möglichkeiten vor Ort begrenzt, räumt Immobilienexpertin Bianka Nau ein. "Wir können eigentlich für jeden Wunsch etwas anbieten. Aber das barrierefreie Bauen bzw. Umbauen müsste in Remscheid forciert werden." Wer sich (zu) spät mit möglichen Veränderungen befasst, bekommt Probleme. "Es gibt Situationen, da wollen oder müssen ältere Menschen aus ihrem Haus ausziehen und wissen nicht, wohin."
