Remscheid Jugendberufsagentur geht im April an den Start

Remscheid · Jugendarbeitslosigkeit soll eingedämmt werden.

 Sozial- und Jugenddezernent Thomas Neuhaus.

Sozial- und Jugenddezernent Thomas Neuhaus.

Foto: Michael Schütz (archiv)

In anderen Städten gibt es sie schon lange, im April soll nun auch in Remscheid eine Jugendberufsagentur ihre Arbeit aufnehmen. Das Konzept liegt nach einer längeren Planungs- und Abstimmungsphase im Rathaus vor. Es wäre die erste im Bergischen Land, sagte Sozialdezernent Thomas Neuhaus am Dienstagabend im Sozialausschuss. Die Agentur bündelt Angebote, die bislang aus rechtlichen Gründen nicht kooperieren konnten, etwa weil Informationen unter den Datenschutz fallen. Gemeinsame Fallbesprechungen sollen künftig dafür sorgen, dass den jungen Menschen besser geholfen wird.

Zielgruppe sind vor allem jene Jugendliche, die bislang durch das Rost fallen und durch das Jobcenter nicht erreicht werden. Es gehe um eine "aufsuchende Hilfe", sagte Neuhaus. Derzeit sind es 60 bis 70 Jugendliche, die nach der Schule nicht in den Beruf gefunden haben und den Kontakt zum Jobcenter haben abreißen lassen. Neuhaus hätte auch gerne das Landes-Projekt "Kein Abschluss ohne Anschluss" (Kaoa) mit im Boot, das sich in Remscheid unter anderem um frühe Berufsorientierung von Schülern kümmert, etwa indem Praktikumsplätze organisiert werden.

Die Jugendarbeitslosigkeit liegt in Remscheid über dem Landesdurchschnitt. Wie stark man diesem Trend mit der Agentur entgegenwirken kann, ist bislang nicht in einer Zielvorgabe beziffert worden, berichtete Neuhaus.

Für die Grünen, die um einen Bericht zum Sachstand gebeten hatten, lobte David Schichel, dass der Ratsbeschluss aus dem Sommer 215 "endlich" umgesetzt werde. Er wünscht sich eine enge Kooperation der Agentur mit der heimischen Wirtschaft. Schließlich profitiere diese davon, wenn mehr Jugendliche als Nachwuchskräfte auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen.

Tanja Kreimendahl und Alexander Schmidt (beide CDU) fehlte es im Bericht des Sozialdezernenten an konkreten Aussagen, an "Fleisch am Knochen" wie Kreimendahl sagte. In der nächsten Sitzung des Ausschusses soll die Stadt darum das Konzept der Agentur im Detail vorstellen.

(RP)
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