Remscheid Job-Center – Hausverbot für Querulanten

Remscheid · Die tödlichen Messerstiche im Job-Center von Neuss haben gestern bei den 140 Beschäftigten des Remscheider Job-Centers für Bestürzung und Aufregung gesorgt. Claudia Günster, stellvertretende Geschäftsführerin des Job-Centers, hat am Vormittag eine E-Mail an alle Mitarbeiter verschickt.

 Das Jobcenter ist im ADAC-Haus am Bahnhof untergebracht.

Das Jobcenter ist im ADAC-Haus am Bahnhof untergebracht.

Foto: Hn (Archiv)

Sie kündigt an, dass man sich dem Thema Sicherheit und Umgang mit schwierigen Kunden weiter widmen werde. "Wir bieten für unsere Mitarbeit Fortbildungen in Gesprächsführung an", sagt Günster. Die Mitarbeiter werden darin geschult, aufgeheizte Situationen zu entschärfen, indem sie keine konfrontative Haltung einnehmen, sich einfühlend zeigen und auch eine gute Körpersprache lernen. "Das üben wir in Rollenspielen", sagt Günster.

Kunden, die sich nicht benehmen können und die Mitarbeiter beschimpfen oder gar randalieren, erhalten in Remscheid ein Hausverbot. "Da sind wir sehr strikt", sagt Günster. Aktuell hat das Job-Center den Bannstrahl für zwei Personen verhängt. Auf unbefristete Zeit. Für zwei Personen ist das Hausverbot auf ein halbes Jahr beschränkt. Hausverbot bedeutet, die Personen werden an der Tür abgeholt, zum Dienstzimmer geführt, und später wieder zum Ausgang begleitet.

Die Mitarbeiter können auch die Hilfe des psychologischen Dienstes in Anspruch nehmen. Er unterstützt sie in den Besprechungen. Falls ein Mitarbeiter sich doch mal bedrängt fühlt, steht ihm jederzeit der Fluchtweg zu den Kollegen nach nebenan offen. Im Allgemeinen gebe es einen guten Umgang zwischen Kunden und Personal, sagt Günster. Nach dem schlimmen Vorfall in Neuss hätten die Mitarbeiter in Remscheid aber keine Angst, zur Arbeit zu kommen.

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort