Remscheid Italienische Nacht

Remscheid · Es ist vollbracht, der Fluch ist gebrochen, das Italien-Trauma überwunden: Deutschland steht nach einem nervenaufreibenden Elfmeterschießen im Halbfinale. Auch beim Public-Viewing auf dem Remscheider Rathausvorplatz lagen die Nerven nach 120 Spielminuten blank. Am Ende jubelten die Deutschen. Es war ein Fußball-Krimi, der sich am Samstagabend, beim Viertelfinal-Spiel zwischen Deutschland und Italien, in Bordeaux abspielte. In Remscheid fieberten Fans beider Mannschaften auf dem Rathausvorplatz beim Public-Viewing mit: Deutschland-Fans waren zwar deutlich in der Überzahl, doch auch einige Anhänger der "Squadra Azzurra" ließen stolz ihre Fähnchen in einem Meer aus Schwarz-Rot-Gold wehen.

 Der deutsch-italienische Fußball-Krimi beginnt mit großem Zittern auf dem Rathausplatz. Auch nach 120 Minuten Spielzeit ist nichts entschieden. 18 Elfmeter braucht es, bis sich der schallende Jubel der Remscheider Deutschland-Fans Bahn brechen kann.

Der deutsch-italienische Fußball-Krimi beginnt mit großem Zittern auf dem Rathausplatz. Auch nach 120 Minuten Spielzeit ist nichts entschieden. 18 Elfmeter braucht es, bis sich der schallende Jubel der Remscheider Deutschland-Fans Bahn brechen kann.

Foto: Moll Jürgen

Die ersten 90-Minuten noch ziemlich gelassen, verfolgten die Besucher der Remscheider Fan-Party die Verlängerung schon deutlich angespannter. Das Elfmeter-Schießen schließlich offenbarte sich als eine wahre Zerreißprobe für beide Seiten. Die Italiener rückten näher zusammen, einige beteten und legten all ihre Hoffnungen in Rekord-Torhüter "Gigi" Buffon, während die Fans der Deutschen-Elf nochmals lauthals jubelten und den Namen des deutschen Keepers Neuer skandierten. Es war vor Spannung kaum auszuhalten.

Deutschland- und Italien-Fans hielten gleichermaßen den Atem an, wann immer sich ein Spieler vor dem Elfmeterpunkt positionierte, bereit zum Abschuss. Wurde verschossen, gehalten oder versenkt, gab es Schreie der Freude aus den verschiedenen Lagern. "Ich kann nicht hinsehen", rief ein Italien-Fan inmitten der deutschen Jubelschreie. Er hatte sich vom Großbildschirm abgewandt, nachdem Stürmer Simeone Zaza verschossen hatte und nun Thomas Müller zum Strafpunkt schritt. Buffon hielt, die Italiener jubelten, die Deutschen stöhnten.

Remscheid: Italienische Nacht
Foto: Moll Jürgen
 Erst als Jonas Hector den entscheidenden Elfmeter ins italienische Tor einschlagen lässt, braust der Jubel der deutschen Fans los. Die Anhänger Italiens lassen die Köpfe hängen. Und es dauert nicht mehr lange, bis Auto-Karawanen begleitet von Hupkonzerten durch die Straßen fahren.

Erst als Jonas Hector den entscheidenden Elfmeter ins italienische Tor einschlagen lässt, braust der Jubel der deutschen Fans los. Die Anhänger Italiens lassen die Köpfe hängen. Und es dauert nicht mehr lange, bis Auto-Karawanen begleitet von Hupkonzerten durch die Straßen fahren.

Foto: Moll Jürgen

"Neuer, Neuer, Neuer", schrien seine Fans. Insgesamt 18 Elfmeterschüsse lang mussten die Fans mitfiebern und zittern, bis der Kölner Jonas Hector schließlich den erlösenden Schuss verwandelte und die Freude der Deutschland-Fans überschwappte. "Wir haben es geschafft. Endlich haben wir es geschafft", schrie ein fast schon heiserer Mann, der sich mit einem Freund fassungslos und erschöpft in den Armen lag. "Wir haben die Italiener besiegt. Endlich." Freudetrunken stürmten Deutschland-Fans schließlich auch Remscheids Straßen, wo sie nur Minuten nach dem Sieg hupend und jubelnd im Auto-Korso ausgiebig den Einzug ins Halbfinale feierten.

(RP)
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