Autos Inhaberwechsel bei Traditionswerkstatt

Remscheid · Kfz-Meister Horst Schlüter geht nach 44 Jahren in Ruhestand. Özay Bozaci aus Radevormwald übernimmt seine Werkstatt  an der Blume.

 Horst Schlüter (rechts) mit dem neuen Inhaber der Werkstatt Özay Bozaci.

Horst Schlüter (rechts) mit dem neuen Inhaber der Werkstatt Özay Bozaci.

Foto: Anna Mazzalupi

Der Name bleibt. Und auch sonst will Özay Bozaci (42) am Konzept festhalten. Seit diesem August ist er der neue Inhaber der traditionsreichen „Kfz-Meisterwerkstatt Horst Schlüter“ an der Blume. Kfz-Meister Horst Schlüter gibt nach 44 Jahren seinen Betrieb ab. Lange hatte er nach einem passenden Nachfolger gesucht. Durch die Handwerkskammer Düsseldorf wurde er fündig.

„Ich hatte schon immer den Wunsch, selbstständig zu sein und habe nach einem kleinen Betrieb gesucht“, erzählt der neue Inhaber, der zuvor als Werkstattleiter angestellt war. Vor sieben Jahren legte Bozaci seinen Meisterbrief in Münster ab. Die Lage der Werkstatt direkt an der Autobahnanschlussstelle zwischen Lüttringhausen und Lennep sieht der Profi als Standortvorteil. Denn künftig möchte er den Verkauf von Gebrauchtwagen durch eine Kooperation mit einem anderen Unternehmen ausweiten.

In Sachen Service und Reparatur legt Bozaci großen Wert auf ein solides Handwerk. Eine ehrliche Beratung des Kunden sei ihm sehr wichtig. Nicht zuletzt deshalb habe sich Horst Schlüter für den Radevormwalder entschieden. Viele seiner Stammkunden kamen bereits in der dritten Generation zu ihm. Kein Wunder, hat er doch über vier Jahrzehnte in seiner Werkstatt an Autos geschraubt, Unfallschäden repariert oder Servicearbeiten durchgeführt.

„Auf Herrn Schlüter möchte ich eigentlich nur ungern verzichten. Die Türen sind für ihn jederzeit offen“, sagt Bozaci. Seine zuverlässige Arbeit und Ehrlichkeit haben viele Kunden geschätzt, merkt Schlüter an, der sich mit 72 Jahren seinen Ruhestand mehr als verdient hat. Er habe immer jedes Problem der Kunden ernst genommen. Vor allem Frauen würden das schätzen, erzählt der Neu-Pensionär.

„Ich gehe mit zwei weinenden Augen. Mein Körper freut sich drauf, mein Kopf aber noch nicht“, erklärt der Autoprofi. Der Abschied falle ihm nicht leicht, auch wenn er sich darauf freut, nun endlich mehr Zeit für Unternehmungen mit seinem zehnjährigen Enkel Caspar zu haben. Und auch seine Frau sei froh, endlich mehr von ihrem Mann zu haben. Zuletzt hat Schlüter nämlich den Betrieb alleine geführt.

Das wird auch Özay Bozaci zunächst so machen. In der Sechs-Tage-Woche ist er Ansprechpartner für die Kunden aus Lüttringhausen, Lennep, Radevormwald sowie Wermelskirchen. Langfristig möchte er aber Kfz-Nachwuchs bei sich ausbilden. Um als freie Werkstatt marktfähig zu bleiben, repariert er wie Schlüter herstellerunabhängig. Das sei das große Plus gegenüber einer Vertragswerkstatt.

Für den Experten ist eine ständige, fachliche Weiterbildung aber genauso essenziell, um gegen die Konkurrenz Bestand zu haben. Weil er ein Faible für historische Fahrzeuge ab 1989 hat, plant er, sich und den Betrieb über die Handwerkskammer auf Youngtimer und deren Instandhaltung spezialisieren zu lassen und so das Angebot auszuweiten.

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