Musik im Wohnzimmer. An einem unbekannten Ort, irgendwo am Honsberg. Zeit: 19 Uhr. Datum: Dienstag, 9. Mai. Treffpunkt: Siemensstraße 27a. Charles Wesseler, früherer Leiter der Remscheider Kunstschule, wird unter anderem Klangcollagen aus dem Röhrenwerk von Mannesmann in sein Konzert einflechten. Sollte eine Frau unter den Zuschauern sein, die Lust hat, ein Gretchen-Lied aus Goethes-Urfaust in der Vertonung von Wesseler zu singen, umso besser. Flüchtlinge befinden sich im Zuschauerkreis. Von ihnen ist mit einem Beitrag zu rechnen. Es soll privat und überraschend werden.

"Kabäusken"-Konzerte gab es bereits im vorigen Jahr. Vier Stück hat Tim Löhde vom "Ministerium für harte Kultur" organisiert. "Kabäusken" ist ein Wort aus dem Remscheider Platt und heißt "Zimmerchen". Die Konzerte wollen sich abheben vom üblichen Konzertbetrieb. Hier die Bühne, dort das Publikum. Sie suchen die private Atmosphäre, um durch die Kunst miteinander ins Gespräch zu kommen. "Begegnung bedeutet für mich nicht Quantität", sagte Löhde bei der Vorstellung der zweiten Reihe. "Wichtig ist mir, dass ich viele unterschiedliche Leute erreiche", sagt der Student der Kunstakademie in Düsseldorf. Die Caritas hatte Kontakt zum "Ministerium für harte Kultur" aufgenommen. "Wir möchten gerne ein neues Format ausprobieren" sagte Martina Richard. Sie ist bei der Caritas Leiterin des Fachdienst Integration/Migration. Die Konzertreihe passt zum Veranstaltungsmotto des Jahres bei der Caritas: "Zusammen sind wir Heimat". Bei Kabäusken wird das Motto noch konkreter: "In deiner Stadt, in deiner Straße, in deinem Zimmer." Über Richard kam es auch zu den Kontakten mit Flüchtlingen. "Es ist, wie in einer Familie zu sein", beschreibt Wesseler die besondere Atmosphäre beim "Kabäusken". Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung unter E-Mail teomaterna@das-ministerium.de Die Zuschauerzahl ist auf 20 Personen beschränkt.