Remscheid Immobilienpreise klettern weiter

Remscheid · Der Preis für ein durchschnittliches Baugrundstück stieg 2017 noch einmal um rund sechs Prozent. Die Zahl der Verkäufe erreicht nicht ganz das Rekordniveau von 2016 - was auch am fehlenden Angebot liegt.

 Die Bauplätze im Neubaugebiet am ehemaligen Krankenhaus in Hackenberg waren heiß begehrt.

Die Bauplätze im Neubaugebiet am ehemaligen Krankenhaus in Hackenberg waren heiß begehrt.

Foto: Jürgen Moll

Wer sich in Remscheid den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen will, muss dafür immer tiefer in die Tasche greifen. Der Trend der steigenden Immobilien-Preise setzte sich auch im vergangenen Jahr fort. Das geht aus dem jetzt vorliegenden Bericht des Gutachtwertes für Grundstückswerte der Stadt Remscheid hervor. Die Gutachter werten dafür alle getätigten Verkäufe in einem Jahr aus. 2017 waren insgesamt 1087.

So kostete ein durchschnittliches unbebautes Grundstück mit 470 Quadratmetern Fläche rund 115.000 Euro. Das sind 5,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Verkäufe in diesem Bereich kam zwar nicht in den Rekordbereich des Vorjahres, lag aber immer noch weit über dem langjährigen Durchschnitt. Die meisten Bauplätze wurden wie im Vorjahr auf dem Gelände des früheren Lenneper Krankenhauses im Bereich Hans-Potyka-Straße verkauft.

Die rückläufige Zahl sei kein Hinweis auf ein nachlassendes Kaufinteresse, sagt Denis Simicic, Geschäftsführer des im Rathaus beheimateten Gutachterausschusses. Die Nachfrage nach Grundstücken sei weiterhin da, es mangele schlichtweg am Angebot.

Das wiederum wirkt sich auf die Preise aus, die auch für gebrauchte Immobilien gezahlt werden. Hier ermittelten die Gutachter im Vergleich zum Vorjahr sogar Preissteigerungen von rund sieben Prozent. Die günstigen Bauzinsen heizen das Geschäft weiter an. Da Sparen wegen niedriger Erträge unattraktiv ist, drängen auch die Käufer in den Markt, die nach einer Geldanlage suchen.

Auch der Preis für gebrauchte Eigentumswohnungen kletterte weiter, im Vorjahr um vier Prozent. Nach einem Rekordzuwachs um 45 Prozent im Vorjahr, ging die Zahl der Geschäfte 2017 um 15 Prozent zurück. Der Durchschnittspreis für eine gebrauchte Eigentumswohnung liegt bei 1180 Euro pro Quadratmeter, für Neubauwohnungen wurden 2930 Euro pro Quadratmeter gezahlt. Zum Vergleich: Bei dem gescheiterten Immobilienprojekt von Investor Leo Schönhals mit 14 Eigentumswohnungen über dem Woolworth-Gebäude an der Alleestraße waren Quadratmeterpreise von 3590 bis 3790 Euro im Gespräch.

"Unsere Aufgabe ist es, die Entwicklung des Marktes zu spiegeln", sagt Simicic. Alle Geschäfte in Remscheid kommen in seiner Abteilung auf den Tisch. Dazu sind die Notare in Remscheid verpflichtet. Zudem schicken die Gutachter an jeden Käufer im Anschluss an das Geschäft einen Fragebogen. Die Auskünfte sind verpflichtend. Der Rücklauf sei kontinuierlich hoch, sagt Simicic.

Daraus werden unter anderem die Bodenrichtwertkarten erstellt, die im Internet einsehbar sind. Kauf-Empfehlungen oder Bewertungen von Objekten dürfen er und seine Mitarbeiter nicht abgeben. Sie erstellen aber gegen Gebühr eine Bewertung eines Objektes.

(hr)
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