Remscheid Ich verschenke Geld

Remscheid · Geld verschenken gehört zu den schönsten Aufgaben von Sparkassendirektor Ulrich Gräfe. Als Alleinvorstand der "Stiftung der Sparkasse Remscheid" darf er das ganze Jahr über Weihnachtsmann spielen und frohe Geldbotschaften überreichen.

Remscheid: Ich verschenke Geld
Foto: Venn, J. (jven)

"Je kleiner die Summe, desto größer ist die freudige Reaktion", weiß er aus den 20 Jahren. Am liebsten verteilt er das Geld dort, wo er die Empfänger direkt vor Augen hat. In Kindergärten und Schulen ist die Begeisterung spürbar. "Dort macht mir die Geldübergabe besonders viel Spaß, die Kinder versprühen eine so ehrliche Freude", sagt Gräfe.

Das Kuratorium der Stiftung entscheidet, welche Projekte in Remscheid unterstützt werden. Dazu zählen zum Beispiel Kinder- und Altenhilfe, Naturschutz, kulturelle, sportliche oder wissenschaftliche Projekte. Voraussetzung für den Erhalt von Fördergeldern ist die Gemeinnützigkeit einer Institution sowie ein Antrag über www.stadtsparkasse-remscheid. In manchen Fällen geht die Stiftung selbst auf Vereine zu. In diesem Jahr benötigte der Verein Lennep Offensiv Geld für die Reparatur der Kirchturmbeleuchtung. "Wir haben dort angerufen und mitgeteilt, dass sie nicht mehr nach Spendern suchen müssten, wir bezahlen das."

Es sei ein schönes Gefühl, wenn man in Notsituationen helfen kann, versichert Gräfe. Viele Projekte begleitet er seit Jahren, manche davon liegen ihm besonders am Herzen. "Den Remscheider Sommer zum Beispiel gäbe es ohne unsere Finanzierung schon lange nicht mehr." Rund 25 Aktionen förderte die Sparkasse in diesem Jahr. Zu den wiederkehrenden Projekten zählen der City-Lauf, die Orchesterfreunde, das Lüttringhauser Radrennen oder die Reitertage. Das Augusta-Hardt-Heim erhielt einen Ofen für sein Backhaus, der Remscheider Schwimm-Verein ist Besitzer eines neuen Vereinsbusses. "Bei diesen Aktionen sieht man auch, dass das Geld sinnvoll eingesetzt wird", sagt Gräfe.

Die Stiftung unterstützt ausschließlich Investitionen in und für Remscheid, dabei steht die Nachhaltigkeit im Vordergrund. Personal- oder laufende Kosten einer Institution werden nicht übernommen. Nach der Zusammenlegung der "Jubiläumsstiftung" und der Stiftung für "Jugend, Soziales und Umweltschutz" im Jahr 2010 beträgt das Stiftungskapital sechs Millionen Euro. Rund 200 000 Euro werden jährlich ausgezahlt. Die höchste Vergabesumme erhielt mit 35 000 Euro in diesem Jahr das Röntgenmuseum. "Es macht mich stolz, dass wir das können, aber gleichzeitig traurig, dass sich sonst keiner kümmert", sagt Ulrich Gräfe.

(ankö)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort