Remscheid Hubschrauber-Absturz: Strafbefehl gegen Bruchpiloten

Remscheid · Gegen den 56-jährigen Piloten, der Ende April mit einem gecharterten Hubschrauber und drei Insassen an Bord abstürzte, ist ein Strafbefehlantrag gestellt worden. Das berichtet Oberstaatsanwalt Wolf Tilman Baumert. Nach Angaben einer Sprecherin des Amtsgerichts Wuppertal soll er insgesamt 16 500 Euro Strafe zahlen. Dagegen hat der Beschuldigte, ein Remscheider Unternehmer, Einspruch eingelegt. Nimmt er diesen nicht zurück, kommt es zur Hauptverhandlung, bei der er sich gleich mehreren Vorwürfen stellen muss.

Remscheid: Hubschrauber-Absturz: Strafbefehl gegen Bruchpiloten
Foto: Nico Hertgen (Archiv)

Der Remscheider Hobbypilot hatte den Hubschrauber am 29. April auf einer Pferdekoppel in der Ortschaft Spieckern nahe der Stadtgrenze zu Remscheid zwischengelandet, weil seinem Fluggast (63) übel geworden sein soll. Kurz darauf war sein Sohn (27) mit seiner Freundin (24) erschienen und in die Maschine eingestiegen. Als der Helikopter mit vier Menschen an Bord wieder abhob, geriet er kurz nach dem Start in eine 10 000 Volt Stromleitung und stürzte aus zwölf Meter Höhe ab. Alle vier Insassen wurden verletzt, der 63-Jährige begab sich aber nicht in ärztliche Behandlung.

Die Kripo und die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung nahmen die Ermittlungen auf. Das Wrack war von einem Mitarbeiter der Behörde zu diesem Zweck sofort versiegelt worden. Nach Angaben des Gerichts entstand an dem Helikopter des Typs Robinson R 44 ein Sachschaden in Höhe von 336 000 Euro. Dieser Punkt sei aber nicht Bestandteil des Strafverfahrens.

Vorgeworfen wird dem 56-Jährigen ein gefährlicher Eingriff in den Luftverkehr, fahrlässige Körperverletzung sowie Start und Landung ohne Zustimmung der Luftfahrtbehörde, sagt Carmen Schlosser, Sprecherin des Amtsgerichts Wuppertal. Es handele sich um ein grob pflichtwidriges Verhalten.

Der Pilot hätte nicht landen dürfen, weil kein Notfall eingetreten war. Außerdem gehe man davon aus, dass die Maschine überladen war, nachdem zwei Passagiere zugestiegen waren, sagt Baumert. Der Absturz hätte folgenschwerer enden können. Denn in unmittelbarer Nähe zur Absturzstelle befinden sich Wohnhäuser.

(RP)
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