Remscheid Hospizverein will sich im Juni gründen

Remscheid · Auf dem Weg zu einem stationären Hospiz für die Städte Remscheid, Wermelskirchen Hückeswagen und Radevormwald, in dem die Menschen würdevoll sterben können, wurde am Mittwochabend der nächste Schritt gemacht.

Bei einem Treffen im Remscheider Gesundheitsamt wurden mit Andreas Holthaus (Holthaus Medical), Professor Artur Wehmeyer (Onkologe am Sana-Klinikum), Gesundheitsamtsleiter Frank Neveling und Pfarrer Uwe Leicht (Stiftung Tannenhof) vier Kandidaten als Vorstandsmitglieder eines Vereins bestimmt, der im Juni gegründet werden soll.

Der geplante gemeinnützige Verein soll als Plattform dienen, um die Idee eines stationären Hospizes für die vier Städte weiter nach vorne zu bringen. Er will sich um die Spendenakquise kümmern und Fragen wie Standort, Baukosten und inhaltliches Konzept klären.

Wichtig sei es, die Kirchen, sowie viele paritätische Institutionen ins Boot zu holen, sagte Arno Gerlach von der Hospiz-Stiftung in Wuppertal, die Remscheid als Vorbild dient. Diese Institutionen seien erste Anlaufstelle für Menschen, die mit sich mit dem Thema Hospiz beschäftigen. Das sei sehr wichtig für die Spendensammlung. Sei diese Gründungsarbeit erst gemacht, öffneten sich plötzlich "Türen, die man nicht erwartet hätte", machte Gerlach den Anwesenden Mut.

Pfarrer Johannes Haun kündigte an, dass der evangelische Kirchenkreis Lennep den Verein auch finanziell mit Geldern aus einer eigenen Stiftung unterstützen will. Sechs bis acht Plätze sollte das Hospiz haben. Die Baukosten bezifferte Anwalt Rainer Maus bei einem ersten Treffen im März mit zwei Millionen Euro. Im Betrieb kostet ein Hospizplatz 250 Euro am Tag, 80 Prozent der Kosten werden durch Sozialversicherungsträger gedeckt.

Das Hospiz sei "dringend erforderlich", sagte Neveling. Auch im Sterben sei vielen Menschen die Heimatnähe wichtig. Der Weg nach Solingen oder Wuppertal sei auch für die Angehörigen zu weit.

(RP)
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