Politik in Remscheid Kläuser: „Angriff auf Reputation“

Remscheid · Fehlende Neutralität hat die CDU in dieser Woche in einer Pressemitteilung dem in Remscheid sehr geschätzten und bestens bekannten WDR-Journalisten im Ruhestand Horst Kläuser vorgeworfen.

 Horst Kläuser hat eine persönliche Erklärung abgegeben.

Horst Kläuser hat eine persönliche Erklärung abgegeben.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

CDU-Chef Jens Nettekoven argumentiert darin, die Tatsache, dass Kläuser eine private Unterstützungs-Kampagne für Amtsinhaber Burkhard Mast-Weisz (SPD) plane, vertrage sich nicht mit der Absicht, in den kommenden Wochen zwei Diskussionsveranstaltungen mit den Kandidaten für den Oberbürgermeister-Posten zu moderieren. Die CDU werde darum an Veranstaltungen mit Kläuser als Moderator nicht teilnehmen.

Horst Kläuser hat auf diese Vorwürfe jetzt mit einer persönlichen Erklärung reagiert. Im Vorgehen der CDU erkennt er die Absicht, „meine journalistische Reputation (...) in Zweifel zu ziehen“. Einerseits räumt er ein, dass es falsch war, als Moderator für eine Online-Diskussionsrunde bei RS1 TV mit OB-Kandidaten am 3. September zuzusagen, obwohl er sich für einen der dort auftretenden Kandidaten politisch engagiert. Er hätte früher auf seine „Bauchschmerzen“ hören und absagen sollen. Insofern treffe die Kritik zu. Gleichzeitig verteidigt Kläuser aber sein Recht, sich als Remscheider Bürger für Mast-Weisz zu engagieren.

Unangenehm für die CDU und ihren Chef ist die Tatsache, dass Kläuser für die andere der beiden in der Pressemitteilung genannten Diskussions-Veranstaltungen niemals als Moderator angefragt wurde. „Diese Veranstaltung war mir bis zur Pressemitteilung terminlich und inhaltlich völlig unbekannt“, schreibt Kläuser. Er kritisiert, dass die CDU Annahmen, Gerüchte und Vermutungen als Tatsachenbehauptungen verbreitet habe. Dass die CDU nun bedauert, „dass hier in der Öffentlichkeit ein falscher Eindruck entstanden ist“, hält Kläuser für unangemessen. „Nicht Bedauern wäre angezeigt, sondern eine Entschuldigung.“

Moderieren wird diese von sechs Parteien des Rates (inklusive der CDU) seit Monaten untereinander abgestimmte Veranstaltung jetzt Arunava Chaudhuri, Redakteur bei RS1 TV. Er war Wunschkandidat der CDU. Der private Remscheider TV-Kanal wiederum darf sich als Folge dieser Debatte einen neuen Co-Moderator für seine eigene Diskussionsrunde suchen. Nachdem Horst Kläuser in dieser Woche absagte, hat Inhaber Frank Wappler nun Kontakt zu einer Kollegin aus Norddeutschland aufgenommen.

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