Remscheid Hohes Fangnetz soll Anlieger schützen

Remscheid · Stadt stellt in der Bezirksvertretung Lüttringhausen zwei Lösungen für den Jahnplatz vor. Betroffene sollen an einen Tisch.

 Der Jahnplatz in Lüttringhausen ist provisorisch mit einem Bauzaun abgegrenzt.

Der Jahnplatz in Lüttringhausen ist provisorisch mit einem Bauzaun abgegrenzt.

Foto: Jürgen Moll (archiv)

Sportdezernent Thomas Neuhaus (Grüne) bezeichnete ihn in der Sitzung der Bezirksvertretung Lüttringhausen als "Monstrum". Zwölf Meter oder in einer zweiten Varianten sogar fünfzehn Meter über dem Boden endet das geplante Ballfangnetz, das am Jahnplatz an drei oder vier (Variante 2) hohen Masten aufgehängt werden könnte, um zu verhindern, dass wie bisher Bälle über die Absperrung fliegen - und die Fassaden der Nachbarn beschädigen. Bislang reicht der dafür gedachte Zaun nur acht Meter hoch.

Wie berichtet, war es die Drohung der Anliegerin Bettina Hülsenbeck, notfalls gegen die Stadt zu klagen, die Bewegung in das Thema brachte. Bekannt ist es schon sehr viel länger. Beide Lösungen, für die sich die Stadt in den vergangenen Wochen die Expertise erfahrener Experten einholte, sind nicht ohne Probleme. In der ersten Variante, die vor dem bisherigen Zaun entstehen würde, steht das Konstrukt sehr nahe an der denkmalgeschützten Stützmauer des Platzes. Renate Falkenberg von der Unteren Denkmalbehörde der Stadt machte den Politiker klar, dass der Denkmalcharakter der Sportanlage darunter arg leiden würde.

Bei der zweiten, weiter hinten und damit tiefer gelegenen Lösung müssten vier Linden gefällt werden. Die Kostenschätzung nur für den Zaun liegt bei 40.000 Euro.

Welcher Weg der beste ist, soll nun zunächst bei einem Treffen mit allen Beteiligten (Anlieger, Stadt. Sport) geklärt werden. "Wir wollen eine einvernehmliche Lösung", sagte Neuhaus gestern im BM-Gespräch.

Andere spontane Maßnahmen, die im Sommer eingeleitet wurden, um die Situation auf der Sportanlage in den Griff zu bekommen, zeigen derweil Wirkung, berichtete Sportamtsleiter Martin Sternkopf der Politik. So habe der eingesetzte Sicherheitsdienst bei seinen Kontrollen in den Abendstunden und außerhalb der Öffnungszeiten des Geländes häufig "unbefugte Personen" auf dem Platz angetroffen und sie weggeschickt. Dass dies Not tat, zeigen unter anderem die Spuren eines Feuers, dass Unbekannte auf den Kunstrasenplatz entzündeten. Die Lage habe sich entspannt, sagt Sternkopf.

Auch der rund um das Sportfeld errichtete provisorische Bauzaun habe den unkontrollierten Zugang vor allem zum Kunstrasenplatz weitestgehend unterbunden.

Die Stadt will das Gelände nun komplett und dauerhaft einzäunen, um so sicherzustellen, dass der Zugang nur noch zu den Öffnungszeiten möglich ist.

Nicht ganz soviel Wirkung zeigte die Aufforderung an den auf dem Jahnplatz beheimateten FC Remscheid, sein Torschusstraining nicht mehr auf der Seite abzuhalten, wo die von den Fehlschüssen betroffene Firma liegt. Leider habe sich der FCR an diese Anweisung nicht immer gehalten, berichtete Martin Sternkopf.

(hr)
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