Remscheid Hilfe auf dem Weg in die Zukunft

Remscheid · Anne Brüninghaus ist auch in ihrem Ruhestand aktiv: Die ehemalige Lehrerin hilft Schülern bei den Hausaufgaben – ehrenamtlich und ohne Bezahlung. Sie möchte dazu beitragen, dass die Kinder gut auf die weiterführenden Schulen vorbereitet sind.

Von Ruhestand kann bei Anne Brüninghaus eigentlich keine Rede sein. Als Presbyterin steht sie der Evangelischen Kirchengemeinde Lüttringhausen nah, zudem gehört sie der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung an. Doch genießt die jüngste Generation bei der aktiven Lüttringhauserin bis heute Priorität.

Bis zu ihrer Pensionierung im Sommer 2006 war Anne Brüninghaus Lehrerin aus Leidenschaft. So lag eigentlich auf der Hand, dass sie der Schule noch eine Weile verbunden bleiben wollte. "Mir ist als Ehrenamt manches angetragen worden. Dass ich mich dann für eine Aufgabe mit Kindern entscheiden würde, war klar", meint die Mutter von zwei erwachsenen Söhnen lächelnd.

An der Gemeinschaftsgrundschule Eisernstein, wo sie 42 Jahre lang Dienst getan hat, ist Anne Brüninghaus in der Hausaufgabenbetreuung im offenen Ganztagsbereich eine verlässliche Größe. Viermal in der Woche lernt sie nach der Mittagspause mit einer Gruppe Drittklässler. "Mir hilft sie besonders bei Mathe", sagt Laura. "Und mir beim Lesen", ergänzt Fathma und strahlt über das ganze Gesicht.

Das Thema, das der Pädagogin viele Jahre besonders am Herzen lag, verfolgt sie auch als Ehrenamtlerin besonders engagiert. Denn es ist eine integrative Lerngruppe, der sie regelmäßig Hilfestellung gibt. Kinder mit einem besonderen Förderbedarf zu unterstützen, ist ihr ein wichtiges Anliegen. "Es ist ein anderes Arbeiten, als man das in der Schule normalerweise gewohnt ist. Das Lernen erfolgt eben sehr individuell", sagt die erfahrene Lehrkraft.

Wenn sich dann nach intensivem und gezieltem Üben immer wieder Fortschritte einstellen, freut sie das sehr: "Ich bin immer wieder begeistert, wie viel Potenzial in den Kindern steckt."

Die Verzahnung von regulärem Unterricht am Vormittag und der Nachmittagsbetreuung sei für die Grundschüler sehr wichtig. Dass die heute 69-Jährige sehr genau weiß, wie an der Grundschule Eisernstein gearbeitet wird, mache eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den früheren Kollegen und Kolleginnen leichter.

Wie ist Frau Brüninghaus denn so als Hausaufgaben-Lehrerin? "Oh, nett, aber manchmal ist sie schon streng", sagen die Kinder übereinstimmend. An diesem Eindruck sei schon was dran, sagt die Pädagogin, lacht und wird dann wieder ernst. "Dass man mit Fleiß etwas erreichen kann, ist heute in den Schulen gar nicht mehr so präsent. Und die Grundschule muss die Grundlage für späteres Lernen schaffen."

Mit den Schülern arbeiten

So möchte Anne Brüninghaus dazu beitragen, dass die Kinder gut auf die weiterführenden Schulen vorbereitet sind. Wenn sie sich auch ganz klar für ein längeres gemeinsames Lernen ausspricht. "Wenn man differenziert auf die Schüler eingeht und mit ihnen arbeitet, kommen alle zum Zuge – die Leistungsstarken und die Schwächeren", ist ihr Credo.

(RP)
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