Baustelle in Remscheid Hier entsteht Remscheids größte Kita

Remscheid · 110 Plätze in sechs Gruppen wird die Kita „Waldkrönchen“ an der Arturstraße haben. Sie soll im Frühjahr 2020 öffnen. Der nötige Platz dafür wird am Hasten mit schwerem Gerät und unter besonderen Bedingungen geschaffen.

 Arbeiten in einem dicht bebauten Bereich: Läuft alles glatt, könnte die neue Kita „Waldkrönchen“ im Frühjahr 2020 fertig sein.

Arbeiten in einem dicht bebauten Bereich: Läuft alles glatt, könnte die neue Kita „Waldkrönchen“ im Frühjahr 2020 fertig sein.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Mit größeren Abrissarbeiten kennt sich die Firma Hagedorn aus. Mitte Februar sprengte das Unternehmen aus Gütersloh ein Kohlekraftwerk genau auf der Stadtgrenze von Dortmund und Castrop-Rauxel. Die spektakulären Bilder der fallenden Türme schafften es am Abend bis in die Tagesschau. So viel mediale Aufmerksamkeit wird der Rückbau einer Brotfabrik an der Arturstraße am Hasten, auf deren Gelände im Anschluss Remscheids größte Kita entstehen soll, nicht bekommen.

Dass es das Projekt gleichwohl in sich hat, machte Geschäftsführer Markus Dorgerloh am Freitag bei einem Pressetermin auf der Baustelle deutlich. Von der Straße aus musste sich die Firma mit schwerem Gerät erst einmal einen Zugang in den Komplex freischlagen, um dort dann ihre Abrissbagger platzieren zu können. In dem dicht bebauten Bereich am Hasten ist das auch für die Anwohner keine leichte Situation. Parkraum fällt weg, es gibt Sperrungen und Belästigungen durch Lärm und Dreck. „Abbruch ist kein sauberes Gewerbe“, sagte Dorgerloh. Ganz ohne Staub gehe das nicht. Der große Schornstein der Brotfabrik wurde sogar „händisch“ abgetragen, weil es am Bauort einfach zu eng ist, um ihn abzureißen.

Probleme, die auch Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz (SPD) in seiner Rede ansprach. Er versprach den anwesenden Anwohnern, die Verkehrssituation auch nach der Eröffnung im Auge zu behalten, betonte zugleich die Bedeutung der hier entstehenden 110 neuen Kita-Plätze. Täglich meldeten sich Familien bei der Stadt, die einen Platz für ihr Kind suchen. Auch vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels sei es wichtig, dass Mütter in den Beruf zurückkehren könnten. „Es ist richtig, dass sie sich so viel Mühe geben“, sagte er in Richtung des Bauträgers Kid-Invest aus Düsseldorf.

Für den ist der Bau einer Kita mit sechs Gruppen Normalität, sagte Projektleiter Matthias Neeser. Sein Unternehmen hat die Unterlagen für die Baugenehmigung eingereicht und hofft nun, dass diese bis Mai vorliegt. Dann will die Firma Hagedorn mit dem Abriss fertig sein, sagte Projektleiter Oliver Bülter.

Läuft alles glatt, könnte die neue Kita, die den Namen „Waldkrönchen“ tragen soll, im Frühjahr 2020 fertig sein. Eingerichtet im neuen Gebäude habe man sich nach der Fertigstellung schnell, sagte Geschäftsführer Dr. Kurt Berlin vom Kita-Träger Stepke, der in Wuppertal und Dortmund bereits mit einigen Einrichtungen aktiv ist und weiter auf Expansionskurs ist. Er kündigte an, im Innenbereich des zweieinhalbstöckigen Kita-Komplexes „eine kindgerechte Landschaft“ zu bauen. Die ersten Anfragen für einen Kita-Platz sind bei Stepke bereits aufgelaufen.

Berlin und Neeser nannten die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Remscheid vorbildlich. Ein Lob, das vor allem an Kita-Koordinator Werner Grimm gerichtet war. Dass die Stadt mit ihm einen zentralen Koordinator für das Thema Kita-Planung eingerichtet hat, sei ein klarer Vorteil im Vergleich zur Arbeit in anderen Kommunen. Denen habe man geraten, sich am Beispiel der Stadt Remscheid zu orientieren.

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