Handball HGR holt sich überraschend den Pott
Remscheid / Hilgen · Handball-Kreispokal: Die Remscheider behalten im Finale gegen Drittliga-Aufsteiger SG Langenfeld knapp die Oberhand. Bei den Frauen nutzen die Bergischen Panther ihren Heimvorteil und tragen sich in die Siegerliste ein.
Lange Zeit sah es am Final-Four-Wochenende in der Hilgener Max-Siebold-Halle so aus, als ob sich die jeweiligen Favoriten keine Blöße geben würden. Doch dann schlug die Stunde des Oberligisten HG Remscheid, der den Drittliga-Aufsteiger SG Langenfeld im Finale am späten Sonntagnachmittag mit 27:26 (13:15) in die Schranken wies und sich den Kreispokal sicherte. Den Einzug in den HVN-Pokal hatten die Remscheider bereits nach dem 36:22 (16:10)-Erfolg im Halbfinale gegen den Verbandsliga-Aufsteiger Haaner TV gebucht, da der Drittligist in der neuen Saison um den Einzug in den DHB-Pokal spielt.
„Nach unserem Auftritt im Halbfinale konnte man damit nun nicht unbedingt rechnen“, meinte HGR-Coach Lukas Steinhoff, der seine Jungs für einen starken Finalauftritt lobte: „Das gibt uns auch einen Schub, wenn wir in den nächsten Wochen mit der Vorbereitung auf die neue Saison beginnen.“
Obwohl die Remscheider von Beginn an gut dagegenhielten, schien die Partie den erwarteten Verlauf zu nehmen. Die Langenfelder, die nicht in Bestbesetzung angetreten waren, hatten sich nach 18 Minuten auf 11:6 abgesetzt. Doch die HGR kämpfte und verkürzte noch vor der Pause den Rückstand.
Nach dem Seitenwechsel glichen die Remscheider zwar zunächst aus (15:15/32.). Doch dann setzte sich die SGL wieder mit zwei Treffern ab (18:16/36.). In der 39. Minute brachte Philip Baier die Remscheider erstmals Mal nach langer Zeit in Führung. Nun ging es hin und her. Die Schlüsselszene dann sechs Minuten vor dem Schlusspfiff: HGR-Keeper Robert Franz, der sich die Spielzeit mit Tobias Geske teilte, meisterte beim Rückstand von 23:24 einen Siebenmeter und setzte damit wohl die letzten Kräfte für eine spannende Schlussphase frei. „Wir hatten uns Mitte der zweiten Hälfte vorgenommen, dass wir den Pokal gewinnen, falls es da noch knapp wäre“, meinte Rückraumspieler Michael Heimansfeld mit einem Augenzwinkern. Und Geske, der bereits zwei Mal mit Langenfeld den Pokal gewonnen hatte, erklärte mit einem breiten Grinsen: „Gut, dass ich schon weiß, wie man aus dem Pott Bier trinkt.“
Ein Hauch von Spannung kam dagegen bei den Frauen in Hilgen nur im ersten Spiel auf. Da trafen im Halbfinale des Final Four Oberligist Bergische Panther auf den Oberliga-Aufsteiger TV Witzhelden. Nach einer Partie mit Höhen und Tiefen setzten sich am Ende die Panther mit 26:22 (10:8) durch. Damit schien der Weg frei für den Pokalsieg. Im Endspiel hatten sie mit dem Verbandsligisten HC Wermelskirchen dann doch ein wenig mehr Mühe, als erwartet, siegten aber dennoch verdient mit 29:27 (20:12).
„Die zweite Halbzeit im Finale war nicht so toll“, musste Panther-Spielerin Jennifer Jörgens eingestehen, die an beiden Finaltagen wieder die treffsicherste Spielerin der HSG war. Aber auch sie verhehlte nicht, dass der Termin des Turniers, vier Wochen nach dem Saisonende, unglücklich sei. „Dennoch hätte ich erwartet, dass mein Team sich die zwischenzeitlich deutlichen Führungen in beiden Spielen nicht wieder aus der Hand nehmen lässt“, kritisierte Panther-Trainer Denis Jörgens.
Ein dickes Lob für seine Schützlinge hatte HCW-Coach Marc Egger nach dem Pokalwochenende parat: „Das Team hat bis zum Ende toll gekämpft. Außerdem muss man bedenken, dass wir einige Ausfälle hatten.“ Stinksauer war er derweil ob der einen oder anderen Entscheidung der Schiedsrichter im Finale.
Ein lockerer Aufgalopp war das Halbfinale für die Wermelskirchenerinnen gegen die HSG Radevormwald/Herbeck II. „Da hatten wir uns eigentlich ein wenig mehr vorgenommen. Aber es war klar, dass es schwierig werden würde“, sagte der HSG-Trainer Ulrich Schmitz.