Handball HGR unterstreicht ihre Ambitionen

Remscheid · Handball: Remscheider schlagen Lobberich klar mit 35:24. Die Panther kassieren in Northeim eine 27:29-Niederlage.

 Michael Heimansfeld war kaum zu stoppen. Der HGR-Rückraumspieler organisierte, dirigierte und steuerte zehn Treffer zum Sieg bei.

Michael Heimansfeld war kaum zu stoppen. Der HGR-Rückraumspieler organisierte, dirigierte und steuerte zehn Treffer zum Sieg bei.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Dritte Liga: Northeimer HC HSG Bergische Panther 29:27 (13:13) – Eine stundenlange Busfahrt, eine völlig unbekannte Halle und gegnerische Fans, die für ordentlich Rambazamba sorgten – von all dem zeigten sich die Panther zunächst völlig unbeeindruckt. Nach sieben Minuten lagen die Schützlinge von Trainer Marcel Mutz mit 4:1 in Front. In der Folge entwickelte sich dann eine ausgeglichene Partie. Mit dem besseren Ende für die Gastgeber, die schließlich knapp die Oberhand behielten.

„Die Niederlage ist ärgerlich. Aber wir haben sie uns selbst zu zuschreiben“, erklärte Mutz kurz nach dem Abpfiff. Damit meinte er die vielen individuellen Fehler, die sich sowohl im Angriff als auch in der Abwehr ins Spiel seines Teams einschlichen. Gerade die Ballverluste in der Offensive nutzte Northeim ab Mitte der zweiten Halbzeit aus und setzte sich vom Zwischenstand von 20:19 (45.) auf 25:20 (49.) ab.

Die Gäste stemmten sich gegen die drohende Pleite. Und sechs Minuten vor Ende gelang Jens Reinarz das 26:26. Die Panther erkämpften sich erneut den Ball, ließen dann aber die Chance zur Führung aus. Diese gelang den Gastgebern im Gegenzug. Mutz: „Das war Pech. Wenn wir da getroffen hätte, wäre das Spiel endgültig gekippt.“

Panther-Tore: Reinarz (9/4), Aschenbroich, Ueberholz, Zapf (je 4), Blum, Hinkelmann (je 2), Wolter, Arnaud (je 1).

Oberliga: HG Remscheid – TV Lobberich 35:24 (20:11) – Als Hallensprecher der HG Remscheid bevorzugt Bernd Steinhoff blumig-mitreißende Formulierungen, gewinnt damit regelmäßig die Herzen der Anhängerschaft beim Oberligisten. Als die HGR am Samstagabend beim 35:24 (20:11)-Sieg gegen den TV Lobberich innerhalb von nur knapp zehn Minuten eine 9:2-Führung herauswarf, toppte der Trainer-Vater seine rhetorischen Stärken noch einmal und übertrug seine Begeisterung überschwänglich ins Mikrofon. „Das ist Handball vom Feinsten“, brüllte er. Widersprechen mochte ihm niemand. Speziell in der ersten Halbzeit zeigten die Hausherren gegen den überforderten Aufsteiger eine Gala, warf zum Teil wunderschöne Tore heraus. Alles wirkte leicht. Und locker. Und gekonnt. Wie es sich für eines der Spitzenteams der Liga ziemt. Das Beste: Alle Spieler bekommen durch regelmäßige Einsatzzeiten das Gefühl vermittelt, wichtig zu sein. Immer wieder wechselt Lukas Steinhoff im Block aus, sorgt so auch für nötige Ruhephase bei den einzelnen Akteuren.

Ausnahme bleibt Michael Heimansfeld. Er ist der Anführer bei der HGR, organisiert, dirigiert und trifft. Erst gegen Ende beider Halbzeiten durfte er sich mal ausruhen. Ob sich die Remscheider das auch gegen stärkere Gegner leisten können, muss man abwarten. „Wir schaffen es noch nicht, unser Spiel konsequent 60 Minuten durchzuziehen“, verwies Trainer Lukas Steinhoff auf die zweite Spielhälfte, als sich ein paar Nachlässigkeiten und Unkonzentriertheiten einschlichen. „Da haben wir einen Kantersieg verpasst“, fand Steinhoff. „Überruhr verzeiht uns das nicht.“

Die Essener werden der HGR am kommenden Samstag mehr abverlangen – das steht fest. „Lukas weiß, wo er den Hebel ansetzen muss“, betonte Geschäftsführer Ralf Hesse. Er hatte in den HGR-News noch einmal formuliert, was er von der Mannschaft in dieser Saison erwartet: „Unser klares Ziel heißt Aufstieg.“ Man mag sich kaum vorstellen, was Bernd Steinhoff in dem Falle aus der Schatzkiste der Formulierungskünste befördern würde.

HGR-Tore: Heimansfeld (10/4), Voß, Dobrolowicz, Jansen (je 4), Baier (3), Pflüger, Rath, Rother (je 2), Niese, Pütz, Taymaz, Schönfeld (je 1)

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