Remscheid Heimatbund: Die Stadt erschwert den Vereinen das Engagement

Remscheid · Großer Andrang beim Lüttringhauser Treff. Die Würstchen waren schnell ausverkauft. Der FC Remscheid zog sich als Veranstalter zurück.

 Beim Lüttringhauser Treff wollten sie nicht fehlen: Katrin, Melanie und Katharina.

Beim Lüttringhauser Treff wollten sie nicht fehlen: Katrin, Melanie und Katharina.

Foto: Michael Schütz

Am sommerlichen Freitagabend waren um halb acht die Würstchen am Heimatbund-Grillstand ausverkauft, Bier und Wein flossen im Schatten des Kirchturms in Strömen. Zum 36. Mal wurde zum Lüttringhauser Treff eingeladen, den nach der Elterngeneration nun auch die Kinder und Enkelkinder gerne wahrnehmen, um Nachbarn, Freunde und Bekannte zu treffen.

Erstmalig waren Heimatbund Lüttringhausen und Lüttringhauser Männerchor (LMC) alleinige Veranstalter. Die "Alten Herren" des FC Remscheid haben sich aus der Veranstaltung zurückgezogen. Diesem Umstand blieb geschuldet, dass man auf eine Bühne für das Musikprogramm verzichtete und eine etwas kleinere, aber nicht minder muntere Variante wählte. Statt der Coverband "Cranes" trat diesmal das Duo Konnerth auf, dem ein aufgestellter Pavillon als Unterschlupf reichte. "Bislang konnten wir die Kosten dritteln, jetzt müssen wir sie halbieren", erklärte LMC-Vorsitzender Klaus Everling, der auch von Gästen auf die Veränderung angesprochen wurde. Band plus Bühne seien eben recht kostenintensiv, was die beiden veranstaltenden Vereine alleine nicht haben stemmen können. So ruhten personell Auf- und Abbau inklusive Standdienst auf rein ehrenamtlichen Schultern. Der LMC wartete mit Weinstand und diversen kulinarischen Spezialitäten auf, während sich der Heimatbund-Vorstand am Zapfhahn betätigte.

Der Lüttringhauser Treff sei eines von vielen Beispielen, wie sich die Vereine vor Ort einsetzten, um für die Bürgerschaft etwas auf die Beine zu stellen, sagte Heimatbund-Vorsitzender Peter Maar. In diesem Zusammenhang bedauert er es sehr, dass die Stadtverwaltung dieses Engagement mit ihren nicht unerheblichen Gebühren und Vorschriften erschwere. "Bevor wir das erste Bier ausgeschenkt haben, sind wir schon 150 Euro los", beklagte Maar. In Lüttringhausen und genauso in Lennep täten die Vereine so viel, um für ein attraktives Veranstaltungs- und Kulturprogramm zu sorgen. Die Stadt hingegen halte sich in beiden Stadtteilen in dieser Hinsicht sehr zurück. "Die Vereine machen doch kein Geschäft mit ihren Veranstaltungen, sondern möchten nur plus-minus Null rauskommen. Was zählt ist, den Bürgern etwas zu bieten", betonte Maar.

(bona)
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