Haus des Döners in Remscheid eröffnet Hunderte stehen für einen Döner an

Innenstadt · Am Remscheider Markt hat am Freitag eine „Haus des Döners“-Filiale eröffnet. Zum Start gab es Döner für einen Cent. Die Remscheider pilgerten in Scharen in die Innenstadt. Polizei und KOD hatten viel zu tun.

Haus des Döners lockt in Remscheid die Massen an​
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Haus des Döners lockt die Massen an

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Foto: Jürgen Moll

Ungläubig schauen sich Justin (21) und Kevin (22) die vielen Menschen an, die sich vom Markt die Allee hinauf schlängeln. „Auf gar keinen Fall stelle ich mich jetzt noch an“, sagt Justin kopfschüttelnd. Kumpel Kevin zuckt mit den Schultern. „Nee, das lohnt sich nicht“, erklärt der 22-Jährige. Es ist kurz nach 13 Uhr. Der neue Schnellimbiss „Haus des Döners“ hat erst vor wenigen Minuten am Markt 6 offiziell eröffnet. Polizei und Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) schauen sich das Geschehen an und halten immer wieder unachtsame Kinder und Jugendliche davon ab, gedankenversunken vor einen der vorbeifahrenden Busse zu laufen.

„Wir haben durchaus damit gerechnet, dass hier viel los sein würde“, sagt eine KOD-Mitarbeiterin. Dass es aufgrund eines 1-Cent-Döners ist, amüsiert sie dennoch. Während sie spricht, muss sie die vorbeilaufenden Menschen mehrfach ermahnen, auf die Busse zu achten. „Das ist ganz schön gefährlich.“ Sieben Kollegen von KOD und Verkehrsüberwachung passen auf, dass nichts Schlimmeres passiert und kein Chaos ausbricht. Zusätzlich wacht ein halbes Dutzend Polizisten über die Sicherheit der Anwesenden. Auch der Imbissbetreiber hat zehn Security-Leute im Dienst, die in roten Overalls und Dali-Masken – angelehnt an die Stars im Netflix-Serien-Hit „Haus des Geldes“ – für Ordnung innerhalb der Warteschlange sorgen. Es ist ein Ansturm wie bei einem Justin-Bieber-Konzert.

Ein kleiner Junge kommt als erster in den Genuss des neuen Döners. Gleich danach beschenken die Mitarbeiter eine Gruppe von Senioren des Pflegeheims Landhaus Im Laspert mit dem Verkaufsschlager der rasant wachsenden Imbisskette. Die Eröffnung hat das Interesse verschiedenster Generationen und Kulturen geweckt.

Rasant verlängert sich die Warteschlange, deren Ende mittlerweile bis zum ehemaligen Metropol-Kino reicht. Mittendrin stehen Lina, Selin, Nia und Paula (alle 13). „Wir stehen hier schon seit eineinhalb Stunden“, sagt Lina. Schon kurz nach 12 Uhr hatte sie sich mit Freundin Nia angestellt, um den neuen Döner zum Eröffnungsaktionspreis von einem Cent zu probieren. Selin war nach einem Friseurbesuch dazu gestoßen, Paula war nach Schulschluss mit dem Bus zur Warteschlange gefahren. „Das ist der einzige Döner, der so gehypt wird“, erklärt Nia das große Interesse. Ob sich die Warterei lohnt, würden Sie später beurteilen, wenn sie den Döner probiert hätten. „Aber für einen Cent kann man das schon mal machen“, sagt Lina amüsiert.

Eine Passantin zückt im Vorbeigehen ihr Handy, um die Szenerie festzuhalten. „Ich dachte zuerst, das wäre eine Demo. Total bekloppt, sich für einen Döner so lange anzustellen“, sagt sie kopfschüttelnd.

Zu diesem Zeitpunkt tritt Ashtin (15) mit einem breiten Grinsen im Gesicht und einem prallgefüllten Döner in der Hand aus der kleinen Filiale am Markt. Er selbst, verrät er im Vertrauen, habe nur 20 Minuten anstehen müssen und freue sich nun auf den ersten Bissen. Er beißt genüsslich hinein. „Perfekt. Das ist eine Zehn von zehn Punkten. Das Brot ist knusprig, innen ist es schön, voll und saftig. Genau mein Geschmack.“

Auch Tiziana, Giada, Lilly (alle 15) und Isabella (13) haben sich nach Schulschluss vom Lüttringhauser Leibniz-Gymnasium extra auf dem Weg in die Innenstadt gemacht, um den Döner zu probieren. „Zweieinhalb Stunden haben wir jetzt angestanden“, sagt Tiziana: „Aber das hat sich gelohnt.“

 Ab 13 Uhr gab es bei der Eröffnung Döner für einen Cent. Die ersten Remscheider stellten sich bereits um 10.30 Uhr an.

Ab 13 Uhr gab es bei der Eröffnung Döner für einen Cent. Die ersten Remscheider stellten sich bereits um 10.30 Uhr an.

Foto: Jürgen Moll

Mustafa Cambaz, Bruder des neuen Geschäftsinhabers Serkan Cambaz, ist mit der Resonanz zufrieden. „Wir haben nicht zu viel versprochen.“ Er sei froh, den Jugendlichen seiner Heimatstadt etwas Neues gebracht zu haben, sagt er. „Es ist lange her, dass ich die Stadt so voll gesehen habe.“ Allein dafür habe sich der Aufwand gelohnt.

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